Vorwurf der Preisvergleichsdienste

Googles Shopping-Suche weiterhin wettbewerbswidrig

von - 29.11.2019
Google Shopping
Foto: shutterstock.com/Vladimka production
Zahlreiche Preisvergleichsdienste werfen Googles Shopping-Suche weiterhin unfairen Wettbewerb vor. Denn Google soll auch nach seiner Neuordnung seinem Shopping-Service Vorteile verschaffen.
Mehr als zwei Jahre nach Googles Neuordnung der Shopping-Suche werfen Dutzende Preisvergleichsdienste dem Internet-Konzern weiterhin unfairen Wettbewerb vor. "Nach wie vor verschafft Google seinem eigenen Shopping-Service wettbewerbswidrige Vorteile", hieß es in einer Beschwerde von 41 Anbietern bei der EU-Kommission. Google platziere seinen Vergleichsdienst "ganz oben in den Suchergebnissen und stuft somit die Angebote der Konkurrenz herab".
Google entgegnete am Donnerstag, der Konzern sehe positive Ergebnisse der nach einem EU-Wettbewerbsverfahren umgesetzten Änderungen: 600 Preisvergleichsdienste nähmen an dem aktuellen Verfahren teil. Über diese Anbieter platzierten 28.000 Händler ihre Anzeigen. Die EU-Kommission bestätigte den Eingang der Beschwerde und erklärte, sie beobachte weiterhin den Markt.

Missbrauch der Marktposition

Die Kommission war in ihrem jahrelangen Wettbewerbsverfahren zu dem Schluss gekommen, dass der Internet-Konzern in der Shopping-Suche seine Marktposition missbraucht und eigene Angebote zum Nachteil von Konkurrenten bevorteilt hatte. Deswegen wurde 2017 eine Strafe von gut 2,4 Milliarden Euro verhängt.
Google nahm in mehreren Schritten Änderungen am Verfahren zur Platzierung der Angebote von Produktportalen vor. Zuletzt ging es unter anderem darum, dass Nutzer auch entscheiden können, sich bei Suchanfragen Links zu Preissuchmaschinen statt direkt zu Anbietern der Waren anzeigen zu lassen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zählte das im März in einer Reihe "positiver Entwicklungen" auf.
Die Unzufriedenheit von Konkurrenten mit der Lösung ist nicht neu: Bereits im Frühjahr warf das Preisvergleichsportal Idealo Google in einer Klage unfairen Wettbewerb vor und verlangte eine halbe Milliarde Euro Schadenersatz.
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