Google-Chef Pichai wird CEO von Alphabet

Chrome-Browser als Eintrittskarte in die Chefetage

von - 04.12.2019
Bei Google startete Pichai am 1. April 2004 - dem Tag, an dem der E-Mail-Dienst des Internet-Konzerns gestartet wurde, was auch er anfangs für einen der üblichen Aprilscherze der Firma hielt. Seine erste Aufgabe war die Arbeit am Google-Suchfenster in Browsern wie Firefox oder Microsofts Internet Explorer. Pichais Vorschlag, Google sollte einen eigenen Web-Browser entwickeln, überzeugte die Gründer - und der Erfolg von Chrome war seine Eintrittskarte in die Chefetage.

Page war mit der Gründung von Alphabet von der Google-Spitze in den Chefposten beim neuen Dachkonzern gewechselt. Pichai übernahm die Führung bei Google. Diesen Job wird er auch behalten.

Turbulente Zeiten bei Google

Pichai muss Google und Alphabet durch eine schwierige Zeit navigieren. Der Internet-Riese steht - wie auch andere amerikanische Tech-Schwergewichte - unter verstärktem politischen Druck. Inzwischen nehmen auch die lange wohlwollenden US-Wettbewerbshüter Google ins Visier. In Europa verhängte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager bereits Strafen von mehr als acht Milliarden Euro gegen Google. Der Internet-Konzern steckte sie locker weg.

In jüngster Zeit geriet Google aber auch mehrfach auf Kollisionskurs mit seinen Mitarbeitern. So lösten Medienberichte, wonach Andy Rubin, der führende Entwickler des dominierenden Mobil-Betriebssystems Android, trotz Vorwürfen sexueller Nötigung mit einer Abfindung von 90 Millionen Euro aus der Firma ausgeschieden sei, vor gut einem Jahr Proteste an diversen Google-Standorten aus. Rubin bestritt die Vorwürfe. Viele Mitarbeiter prangerten dennoch Sexismus im Unternehmen an. Auch ein Software-Deal mit dem US-Militär sorgte intern für Ärger.

Page war in der Anfangszeit Chef von Google, räumte dann den Platz für den erfahrenen Software-Manager Eric Schmidt und kehrte 2011 wieder an die Google-Spitze zurück. Die Alphabet-Mitteilung machte nun deutlich, dass die beiden Gründer keine Ambitionen haben, irgendwann noch einmal ins Management zurückzukommen.

"Wir gehörten nie zu denen, die sich an Management-Positionen klammern, wenn wir denken, dass es einen besseren Weg gibt, das Unternehmen zu führen", verkündeten Page und Brin in einem Blogeintrag.
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