Smartphone-Infrastruktur

Google und Apple bessern bei Corona-Warn-Apps nach

von - 27.04.2020
Google
Foto: Marc Müller / dpa
Apple und Google sind Konkurrenten im Smartphone-Markt, aber haben sich zusammengetan, um eine Plattform für Corona-Apps zu entwickeln. Und sie bauen diesen Werkzeugkasten aus, während Behörden und Entwickler über das richtige Konzept für solche Anwendungen streiten.
Google und Apple verstärken die Datenschutz-Vorkehrungen bei ihrer geplanten Infrastruktur für Corona-Warn-Apps. Die Nachbesserungen sollen es noch schwieriger machen, einzelne Nutzer zu überwachen.
Dazu gehöre, dass nun auch mit dem Bluetooth-Funk verbundene Zusatzdaten wie etwa die Signalstärke verschlüsselt werden, erklärten die beiden Unternehmen am Freitag. Dadurch soll es unmöglich werden, einzelne Gerätemodelle an solchen Merkmalen zu erkennen.
Die Corona-Apps sollen helfen, die Ansteckungen einzudämmen, wenn die Ausgehbeschränkungen gelockert werden. Sie sollen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten hatten.

Entfernung mittels Bluetooth-Signalstärke messen

Die Entfernung soll beim Konzept von Apple und Google anhand der Bluetooth-Signalstärke gemessen werden. Die Smartphones sollen zudem per Bluetooth Krypto-Schlüssel austauschen, die sich alle 10 bis 20 Minuten ändern. Damit soll man Begegnungen nachvollziehen können, ohne dass ein Einzelner nachverfolgbar wäre. Diese Schlüssel sollen nun gänzlich zufällig erzeugt werden, um die Sicherheit zu verbessern. Die maximale gemessene Begegnungszeit wird auf 30 Minuten beschränkt und in 5-Minuten-Schritten ermittelt.
Von Google kommt das dominierende Smartphone-System Android; Apple entwickelt die iOS-Software seiner iPhones. Damit sind die US-Konzerne als einzige in der Position, die nötigen Schnittstellen direkt in die Betriebssysteme einzubauen - und damit eine effiziente Basis für Warn-Apps zu liefern.
Gleichzeitig kann es schwierig sein, andere Konzepte ohne ihre Kooperation umzusetzen. So fordert Frankreich von Apple, aus Datenschutzgründen eingeführte Einschränkungen für den Bluetooth-Betrieb im Hintergrund aufzuweichen, damit die von der Regierung ins Auge gefasste Corona-App funktioniert.
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