Bye bye Flash

Google weitet die Flash-Blockade in Chrome aus

von - 10.08.2016
Google Chrome
Foto: tanuha2001 / Shutterstock.com
Google Chrome wird ab der kommenden Version 53 rund 90 Prozent aller Flash-Inhalte im Netz automatisch blockieren. Damit weitet Google die schon im vergangenen Jahr eingeleitete Flash-Blockade aus.
Google
Google Chrome: Der weitgehende Verzicht auf Flash soll zu schnelleren Ladezeiten führen.
(Quelle: Martin Gerten)
Nachdem Google bereits im vergangenen Jahr damit begonnen hatte, unwichtige Flash-Elemente auf Webseiten automatisch zu pausieren, soll nun nahezu die komplette Blockade von Flash folgen. Wie das Unternehmen auf seinem Blog mitteilt, sollen künftig rund 90 Prozent aller Flash-Elemente durch Google Chrome blockiert werden.
Komplett verschwinden wird Flash allerdings nicht. Webseiten, die ausschließlich im Flash-Format geschrieben wurden, können auf Wunsch des Anwenders noch angezeigt. Der Nutzer muss dies dann allerdings mit einem Klick anfordern.
Mit diesem Schritt will Google die Verbreitung von HTML5-Technologien vorantreiben, die im Gegensatz zu Flash auf keine Erweiterungen angewiesen sind und dadurch universeller eingesetzt werden können. Seinen AdWords-Kunden bietet Google beispielsweise schon seit Anfang vergangenen Jahres an, ihre Flash-Kampagnen automatisch in HTML5 konvertieren zu lassen.
Indessen hat auch Mozilla hat mit der Blockade von Flash in Firefox begonnen: Der Open-Source-Browser ersetzt Flash-Elemente wenn möglich durch HTML-Alternativen. Dadurch soll die Nutzererfahrung nicht eingeschränkt werden.
Die Flash-Technologie von Adobe war in der Vergangenheit immer wieder durch gravierende Sicherheitslücken negativ aufgefallen. Außerdem treibt Flash den Strombedarf der Browser in die Höhe, was bei Laptops zu kürzeren Laufzeiten führt. Der weitgehende Verzicht auf Flash soll weiterhin zu schnelleren Ladezeiten führen.

Microsoft wirft RC4-Cipher über Bord

Parallel zur Flash-Blockade in Chrome kündigte Microsoft für seine Browser Internet Explorer 11 und Edge eine Initiative an, um eine berüchtigte Schwachstelle zu schließen. Danach wird der Softwarekonzern nicht weiter den veralteten Verschlüsselungsstandard RC4-Cipher unterstützen.
Dadurch konnte der Datenverkehr beim Besuch eigentlich abgesicherter Websites unter Umständen entschlüsselt werden. Die Schwachstelle geht auf die 80er und 90er Jahre zurück, als es US-Firmen noch verboten war, effiziente Verschlüsselungstechnologien ins Ausland zu verkaufen. Das Verbot wurde Ende der 90er Jahre aufgehoben, die alte unsichere Verschlüsselung verschwand allerdings nicht komplett.
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