Fünfte Mobilfunkgeneration

Vodafone startet Ausbau von 5G in der Fläche

von - 23.04.2020
Vodafone 5G
Foto:  Federico Gambarini / dpa
In den Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland kommt Bewegung. Bislang waren die Provider vor allem in Großstädten aktiv oder bauten geschlossene 5G-Campus-Netze für Unternehmen. Nun geht Vodafone in die Fläche, die Telekom will folgen.
Gut zehn Monate nach der Versteigerung der Funkfrequenzen für die fünfte Mobilfunkgeneration in Deutschland hat Vodafone nun auch den 5G-Ausbau in der Fläche gestartet.
Dabei wurden 5G-Anlagen im ländlichen Raum in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg gemeinsam mit dem Technologiepartner Ericsson in Betrieb genommen. Die Deutsche Telekom kündigte am Mittwoch ebenfalls einen 5G-Ausbau in der Fläche an. Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung werde im Laufe des Jahres von 5G profitieren können.
Bislang hatten sich Vodafone und die Telekom auf die Städte konzentriert. Der Provider verwendet für die 5G-Versorgung auf dem Land den Frequenzbereich von 700 MHz, der bereits im Jahr 2015 versteigert wurde und nun auch für die 5G-Nutzung freigeräumt wurde. Im Gegensatz zu den im Juni 2019 vergebenen höheren Frequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz kann man mit den niedrigeren Frequenzen größere Reichweiten erzielen und damit größere Flächen versorgen. Außerdem sind sie in Gebäuden besser zu empfangen.

LTE (4G) und 5G in Kombination

"Vodafone bringt 5G dorthin, wo Netz zuvor nur ganz schwach oder gar nicht verfügbar war", sagte der Deutschlandchef des Unternehmens, Hannes Ametsreiter am Mittwoch. Bei dem 5G-Ausbau verwendet Vodafone ein spezielles technisches Verfahren (Dynamic Spectrum Sharing), mit dem neben 5G auch 4G (LTE) angeboten werden kann. Befindet sich ein Kunde mit einem LTE-Handy (4G) im Umkreis der Mobilfunkstation, surft er im LTE-Netz. Wird bereits ein 5G-Smartphone verwendet, stellt die Mobilfunkstation automatisch 5G bereit.
"Damit bauen wir das Netz fürs vernetzte Fahren, für noch mehr Empfang im Home Office und für endlich mehr Geschwindigkeit auch auf dem Land. So schaffen wir den richtigen Mix zwischen Bandbreite und Reichweite für Deutschland", sagte Ametsreiter.
Die nun aktivierten Mobilfunkstandorte liegen im NRW-Hochsauerlandkreis in Berge (Meschede), Brilon, Olsberg, Bad Wünneberg und Bad Fredeburg. In Baden-Württemberg funkt das Netz jetzt in Ulm, Blaustein und Heroldstatt, in Bayern in Buch (Kreis Neu-Ulm) sowie in Brandenburg in Müncheberg.
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