Mobilfunk

Freenet will an 5G-Auktion nicht teilnehmen

Freenet-CEO Christoph Vilanek
Foto: Freenet
Freenet-Chef Christoph Vilanek hat eine Teilnahme seines Unternehmens an der bevorstehenden 5G-Auktion ausgeschlossen. Ein Engagement des Wettbewerbers United Internet würde er indes begrüßen.
Das Telekommunikationsunternehmen Freenet will sich nicht an der Auktion für die Frequenzen für 5G-Mobilfunk beteiligen. Freenet-Chef Christoph Vilanek habe sich gegen eine Teilnahme entschieden, wie er dem "Handelsblatt" sagte. Freenet wolle lieber wie bisher als Service Provider die Netze bestehender Betreiber gegen Gebühr mitnutzen.
Als Grund dafür gab Vilanek zu hohe Investitionen an. "Der Aufbau eines neuen Mobilfunknetzes würde wohl mindestens zehn Milliarden Euro kosten", sagte er der Zeitung. Gleichzeitig seien die Risiken zu hoch: "Ein solcher Schritt wäre mit hohen Unsicherheiten verbunden, insbesondere auch, da der nun vergebene Frequenzbereich für Flächendeckung wenig geeignet ist", so Vilanek. "Und wir wissen nicht, ob wir über Roaming die Netze der anderen Betreiber mitnutzen dürfen."
Allerdings zeigte sich der Manager überzeugt, dass sich United-Internet-Gründer Ralph Dommermuth an der 5G-Auktion beteiligen werde, wie auch schon die "Wirtschaftswoche" zuvor berichtet hatte. "Davon gehe ich fest aus", sagte Vilanek. Dommermuth könne ja schließlich zu jedem Zeitpunkt wieder aussteigen.
Allerdings sei ihm nicht ganz klar, wie Dommermuth ein langfristiges Geschäftsmodell aufbauen wolle. Aber: "Ich habe Herrn Dommermuth als einen sehr erfahrenen Geschäftsmann kennengelernt. Er würde einen solchen Schritt nicht gehen, wenn er nicht einen guten Plan hätte", machte Vilanek deutlich.

Mehr Wettbewerb durch vierten Spieler

Grundsätzlich würde der Freenet-Chef ein Engagement von United Internet begrüßen - und wäre auch Kooperationen gegenüber aufgeschlossen: "Wir hatten in der Vergangenheit vier Betreiber auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Derzeit sind es nur drei. Ein vierter Spieler könnte zu mehr Wettbewerb führen."
Voraussetzung einer möglichen Zusammenarbeit wäre für Vilanek allerdings ein diskriminierungsfreier Zugang zum United-Internet-Netz: "Dann arbeiten wir gerne auch hier als Service Provider", betonte der Manager. 
Am Freitag läuft um 15 Uhr die Frist für die Anmeldung zur Auktion der Frequenzen für den 5G-Mobilfunk bei der Bundesnetzagentur aus. An den Vergaberegeln der Bundesnetzagentur hatten im Vorfeld alle Netzbetreiber starke Kritik geübt - und rechtliche Schritte angekündigt. "Die von der Bundesnetzagentur beschlossenen Vergabebedingungen enthalten aus unserer Sicht rechtliche Unklarheiten und Investitionshemmnisse", sagte damals stellvertretend Telefónica-Deutschland-Sprecher Guido Heitmann.
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