Mobilfunk

Bundesregierung startet 5G-Infokampagne

von - 03.12.2020
5G-Basisstation
Foto: TPROduction/Shutterstock
Innerhalb der deutschen Bevölkerung gibt es immer noch viele Vorbehalte gegenüber der 5G-Technologie. Mithilfe einer „Dialoginitiative“ will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nun Aufklärungsarbeit betreiben.  
Um Bürgern Ängsten vor dem neuen Mobilfunkstandard 5G zu nehmen, will die Bundesregierung besser über die Technologie aufklären. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der auch für digitale Infrastruktur zuständig ist, stellte nun eine "Dialoginitiative" vor, die sich mit Online-Gesprächsrunden, Chats und Artikeln dem Thema widmet. Die Webseite hierzu lautet www.deutschland-spricht-ueber-5g.de.
"5G ist keine Gefahr", betonte Scheuer. "5G ist Chance und 5G ist Fortschritt." Man informiere verlässlich "über Chancen, Herausforderungen und Risiken gleichermaßen", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) über das Vorhaben.
Die 5. Mobilfunkgeneration (5G) ist deutlich schneller als der Vorgängerstandard 4G (auch LTE genannt), von der Echtzeit-Kommunikation versprechen sich die Industrie, Telemedizin und die Landwirtschaft große Fortschritte. Seit 2019 installieren die Netzbetreiber 5G-Antennen auch für Privatkunden, am weitesten ist hierbei die Deutsche Telekom. Vor Risiken warnen hingegen Kritiker, etwa die Iniative "Diagnose Funk" - nach ihrer Darstellung sind bei 5G "Gesundheitsschäden vorprogrammiert", da die elektromagnetischen Felder zum Beispiel Schlafstörungen verursachten.
Solchen Darstellungen trat die Chefin des Strahlenschutz-Bundesamtes, Inge Paulini, entschieden entgegen. "Es gibt bislang keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass Mobilfunk unterhalb der in Deutschland geltenden Grenzwerte negative gesundheitliche Auswirkungen hat." Das gelte auch für die für 5G genutzten Frequenzen, "auch diese sind bereits gut erforscht".
Die einzige wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis sei, dass Mobilfunk Auswirkungen auf die Körpertemperatur habe, sagte Paulini. Leichte Temperaturschwankungen könne der Körper aber gut regulieren, etwa im heißen Sommer oder beim Sport. "Die geltenden [Strahlen-]Grenzwerte schützen uns vor einem Temperaturanstieg, mit dem unser Körper nicht umgehen kann", sagte Paulini.
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