Materialwissenschaft

Neues Hightech-Display klebt auf der Haut

von - 03.05.2022
Foto: Zhitao Zhang und Jiancheng Lai/Stanford.edu
US-Materialforschern ist es gelungen, ein Display zu entwickeln, das dehnbar und äusserst flexibel ist, so dass es sich etwa auch auf der Haut tragen lässt.
Forscher um Zhenan Bao von der Stanford University http://stanford.edu haben ein neues Display entwickelt, das sich nicht nur verbiegen lässt, ohne Schaden zu nehmen, sondern auch auf das Doppelte seiner Länge gestreckt werden kann. Vor etwa drei Jahren rückte das gelb gefärbte, lichtemittierende Polymer «SuperYellow» in den Fokus.
Es ist nicht nur weich und biegsam, sondern strahlt auch helleres Licht aus, wenn es mit einer Art Polyurethan, einem dehnbaren Kunststoff, gemischt wird. Das Display lässt sich auf einen Arm oder Finger kleben. Trotz der flexiblen Unterlage reisst es nicht, sodass Smartwatches oder andere mobile Elektronik ohne Armband befestigt werden können.

Durchbruch mit Polyurethan

«Wenn wir Polyurethan hinzufügen, sehen wir, dass SuperYellow Nanostrukturen bildet. Diese sind wirklich wichtig. Sie machen das spröde Polymer dehnbar, und sie lassen das Polymer helleres Licht emittieren, weil die Nanostrukturen wie ein Fischernetz miteinander verbunden sind», sagt Baos Kollege Zhitao Zhang. Im Gegensatz zum Hinzufügen von Gummi, das andere Forscher versucht haben, um flexible Displays herzustellen, hemme das Netz aus nanoskaligen Fasern, die SuperYellow dehnbar machen, nicht den Stromfluss - was der Schlüssel zur Entwicklung eines hell leuchtenden Displays sei. Nach dieser Entdeckung hat das Team auch elastische rote, grüne und blaue lichtemittierende Polymere geschaffen.
Als nächsten Schritt galt es, diese Polymere so zu kombinieren, dass sie zu einem Farbdisplay wurden. «Es war wirklich eine Herausforderung, die richtigen Materialien zu finden. Elektronisch müssen sie zueinander passen, um uns eine hohe Helligkeit zu geben. Aber dann müssen sie auch ähnlich gute mechanische Eigenschaften haben, damit das Display dehnbar ist», unterstreicht Bao. Und schliesslich mussten die Wissenschaftler für die Herstellung einen Weg finden, die Schichten so zu stapeln, dass die Strahlkraft nicht darunter litt.
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