Visuelle Erkennung

Forscher entwickeln smarten Ad-Blocker

von - 19.04.2017
Forscher entwickeln smarten Ad-Blocker
Foto: wsf-s / shutterstock.com
Forscher der US-Universitäten Princeton und Stanford haben einen neuartigen Ad-Blocker entwickelt. Der "Perceptual Ad Blocker" hat buchstäblich ein Auge für Werbung.
Ein vierköpfiges Team der amerikanischen Universitäten Princeton und Stanford hat das Ad-Blocking neu erfunden. Ihre Methode solle sich allen möglichen Maßnahmen gegen das Filtern von Werbungen auf Webseiten entziehen können. Es sei ein Versuch, dem ständigen Wettlauf zwischen Ad-Blockern und Anti-Ad-Blockern ein Ende zu setzen, schreiben die Forscher in ihrem Bericht.

Perceptual Ad Blocker erkennt auch Sponsored-Posts

Die Entwickler setzten beim Programmieren ihrer Anwendung auf eine visuelle Herangehensweise. Der sogenannte "Perceptual Ad Blocker" arbeitet mit optischer Zeichenerkennung, die Reklame auf Webseiten anhand verwendeter Zeichen, Icons oder Designs untersucht und lokalisiert. Innerhalb von Boxen, in denen die Anzeigen untergebracht sind, sucht die Software zudem nach Wörtern wie "sponsored" oder "close ad". Dadurch kann der neuartige Ad-Blocker etwa auch gesponserte Inhalte auf News- oder Social-Media-Portalen erkennen. Der "Perceptual Ad Blocker" operiert zudem unter einer Tarnkappe. Auf 50 Webseiten mit Anti-Ad-Blocker-Software surften die Forscher, während ihre Anwendung aktiviert war. Keine der getesteten Seiten verwehrte ihnen den Zugang.
Der "Perceptual Ad Blocker" funktioniert laut dem Magazin Motherboard somit ganz anders als herkömmliche Ad-Blocker. Diese konzentrieren sich beim Filtern jeweils auf Codes, welche bei Standard-Anzeigen hinterlegt sind. Auf riesigen Open-Source-Datenbanken im Netz sind diese öffentlich einsehbar. Werbe-Blocker wie "Adblock Plus" nutzen diese Listen anschließend, um Anzeigen aufzuspüren und zu blockieren. Laut Motherboard hat dieses Vorgehen mehrere Nachteile: Einerseits kann es von Anti-Ad-Blockern schnell erkannt werden, andererseits können Werbungtreibende Codes einfach auswechseln, sodass die Ad-Blocker Reklamen nicht mehr als solche identifizieren können. Native Ads fallen ebenfalls durch die Maschen der herkömmlichen Filter.
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