Bots und KI sind auf dem Vormarsch

Bots vs. Apps

von - 14.04.2016
Für Microsofts CEO Satya Nadella findet User-Kommunikation in Zukunft nur noch mit dem digitalen Assistenten statt, der dann wiederum auf die einzelnen Bots zurückgreift. Doch wie kommt der User zum digitalen Assistenten? Apple und Google sind hier im Vorteil, denn Siri und Now sind nicht nur etabliert sondern als Bestandteil von iOS beziehungsweise Android auf fast allen Smartphones dieser Welt zu finden.
Cortana Bots
Intelligente Assistenz: Künftig sollen Microsofts intelligente Bots auch Buchungen von Hotels und dergleichen übernehmen.
(Quelle: Microsoft)
Alexa, in Deutschland noch nicht verfügbar, ist als Sprachassistentin in Amazons Smarten Devices integriert, wie in den Lautsprecher Echo oder den Fire TV Stick. Facebook wird seinen M, wenn denn einmal genug experimentiert ist, in seinen Messenger integrieren, der mit 900 Millionen Usern weltweit eine Reichweite besitzt , die nur noch Tochter WhatsApp toppen kann, wenn es um Chat-Apps geht.
Aber Microsoft? Im von Nadella auf Microsofts Entwicklerkonferenz Build vorgestelltem Beispiel ist die Plattform Skype. Aber Cortana soll überall präsent sein, auf iOS und Android Devices, in vernetzten Autos und natürlich über Microsofts Soft- und Hardware von Office über das Surface bis hin zur HoloLens und der Xbox.
Kann das funktionieren? Nutzt zum Beispiel ein Apple User auf seinem iPhone einen Microsoft-Assistenten? Das kommt sicher darauf an, wie gut der Assistent ist und wie schnell er selbst lernt. Und ob er auch richtig lernt. Gelernt haben sollte Microsoft aus dem Experiment mit dem Bot Tay. Der sollte auf Twitter aus dem Kommunikations-Verhalten anderer User lernen, aber die fütterten den Bot mit rassistischen Inhalten, schnell übernahm Tay die Nazi-Attitüde und verteidigte Hitler.

KI braucht Daten

Wie gut der Bot ist hängt in erster Linie von einem ab: Daten. Ohne Daten kann eine KI nicht lernen, was der User will. Und einen antizipierenden Bot oder digitalen Assistenten kann man ohne ausreichend Daten ohnehin nicht entwickeln. Da überrascht es, dass Google, aktuell führend in der KI-Forschung und definitiv mit genug Daten ausgestattet, beim aktuellen Bot-Hype bislang noch nicht mitspielt. Gerüchte, dass der Gigant aus Mountain View bald einsteigt, gibt es allerdings genug.  Und neben dem finanziellen sollte für den Search-Riesen noch ein weiterer Anreiz ziehen: Denn digitale Assistenten und Bots könnten dann auch die Suchmaschine ersetzen.
Das dürfte allerdings noch nicht in naher Zukunft passieren. Dafür müssen aber, zumindest wenn es nach Satya Nadella geht, Apps um ihre Existenz bangen. Er denkt, dass sie bald durch Bots ersetzt werden. Die volle Bandbreite von Apps kann ein eindimensionaler Bot aber (noch) nicht bieten und ist daher eher geeignet, die App zu ergänzen als zu ersetzen.

Fazit

Die Entwicklung von Bots lohnt sich für Unternehmen auf jeden Fall. Durch Facebook bietet ein Player mit enorm großer Reichweite eine gute Plattform und für den kein Ende findenden Mobile Boom sind Bots ideal. Nicht nur für Bestellungen sind Bots interessant. In erster Linie werden Chatbots wohl Service-Mitarbeiter ablösen können.
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