Wegen drohendem Support-Ende

US-Senator fordert Flash-Ausstieg bis kommendes Jahr

von - 26.07.2018
Adobe Flash
Foto: 360b / shutterstock.com
Der Senator Ron Wyden will, dass die US-Behörden bis zum Sommer des kommenden Jahres Flash von ihren Webseiten und Computern verbannen. Sonst droht ein ähnlich teures Debakel wie seinerzeit mit Windows XP.
Selbst der Hersteller von Flash, das Software-Unternehmen Adobe, hat für 2020 das offizielle Ende der von zahllosen Sicherheitslöchern geplagten Software angekündigt. Ab diesem Zeitpunkt will Adobe Flash nicht mehr weiterentwickeln. Ab dann wird es also keine Sicherheits-Updates mehr für Flash geben. Das bereitet dem amerikanischen Senator Ron Wyden große Sorge, da er davon ausgeht, dass die Technik trotzdem weiter genutzt werden wird.
In einem Brief an die National Security Agency (NSA), das Department of Homeland Security und an das National Institute of Standards and Technology (NIST) hat Senator Wyden die US-Regierung deswegen jetzt aufgefordert, möglichst zügig mit der Nutzung von Flash aufzuhören. Sonst drohe eine ähnliche Entwicklung wie bei Windows XP. Trotz des auch dort bereits deutlich früher angekündigten Support-Endes wurde das Microsoft-Betriebssystem nach Angaben des Senators auf zahlreichen Systemen der US-Behörden weitergenutzt. Dadurch war die Regierung gezwungen, einen teuren Support-Vertrag mit Redmond einzugehen, um weiterhin essentielle Security-Patches zu erhalten. Das will Wyden unbedingt vermeiden.

Löschung des Flash-Clients von allen Rechner der US-Regierung

Nach seiner Ansicht enthält Flash „ernsthafte, kaum zu reparierende Cyber-Security-Probleme“. US-Behörden, welche die Software zum Beispiel auf ihren Webseiten nutzen, sollten deswegen diese Praxis noch vor 2020 beenden. Der Senator fordert, dass den Behörden eine Frist von nur 60 Tagen eingeräumt wird, um keine neuen Flash-Anwendungen mehr auf ihren Webseiten einzusetzen. Bis zum 1. August sollen sie außerdem alle bereits vorhandenen Flash-Inhalte entfernen. Zum selben Stichtag soll auch der Flash-Client von allen Rechnern der US-Regierung und untergeordneter Behörden gelöscht worden sein.
Ron Wyden ist das Enfant Terrible der amerikanischen Senatoren. Bereits im vergangenen Jahr forderte er die US-Behörden – vergeblich – auf, Adblocker auf ihren Rechnern zu installieren, um Drive-by-Downloads durch verseuchte Werbe-Banner zu verhindern.
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