Große Skepsis

Das sagen Datenschützer zum WhatsApp-Deal

21.02.2014
Die WhatsApp-Übernahme durch Facebook hat auch Deutschlands Datenschützer aufgeschreckt. Sie empfehlen WhatsApp-Nutzern den Wechsel zu anderen Diensten.
„Wem die Vertraulichkeit der eigenen Kommunikation etwas wert ist, der sollte auf vertrauenswürdige Dienste zurückgreifen. Dies können nur Unternehmen sein, die einem wirksamen Datenschutzregime unterliegen und die transparente technische Sicherungen vorsehen, etwa eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, so wie dies bei den schweizer Anbietern Threema oder myEnigma nach deren eigener Darstellung der Fall zu sein scheint."
Dr. Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD)
„Die Daten, die bei WhatsApp drin sind, sind jetzt bei Facebook - und das wollen wir ja alle nicht, sondern wir wollen auch noch ein bisschen Privatsphäre haben“
Judith Thieser, saarländische Datenschutzbeauftragte, auf SR-Online.de,
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„Bisher war der Betreiber für uns ein schwarzer Kasten ohne Sitz in Deutschland. Deshalb habe ich die Hoffnung, dass der Mutterkonzern Facebook nun bei WhatsApp anfangen wird, auf europäische Standards in den Datenschutzbestimmungen zu achten.“
Johannes Caspar, Hamburgs Datenschutzbeauftragter, auf Abendblatt.de
„Wir gehen davon aus, dass diese Daten auch mit den Facebook-Daten verknüpft werden (...) Das ist für Facebook bares Geld wert.“
Boris Wita, Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, auf Abendblatt.de

Medienexperten: „Facebook erkauft sich noch mehr Nutzerdaten“

„Google deckt die Suche ab, Facebook die Kommunikationskanäle. Diese Position unterstreicht das Social Network mit dem Zukauf von WhatsApp eindrucksvoll. Facebook baut damit auch die sowieso schon starke Bindung zu den Usern weiter aus und erkauft sich noch mehr Nutzerdaten. WhatsApp -User chatten, verschicken Text-, Video- und Audiodateien und sind always on. Die Herausforderung für Google: Facebook schafft sich mit WhatsApp eine noch engere Kundenbindung und damit Lock-in-Effekte, die Google mit seinem Suchdienst bis dato nicht erreicht.“
Tobias Kiessling, Chief Technology Officer intelliAD
„WhatsApp ist bei den Usern sehr erfolgreich, Facebooks eigener Messenger hat das bisher nicht in diesem Maße geschafft. Das Problem ist nun behoben. Wie Facebook diesen neuen Datenschatz langfristig monetarisieren wird, bleibt spannend.“
Michael Hartwig, Geschäftsführer eprofessional GmbH

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