Große Skepsis

Das sagen Datenschützer zum WhatsApp-Deal

von - 21.02.2014
Die WhatsApp-Übernahme durch Facebook hat auch Deutschlands Datenschützer aufgeschreckt. Sie empfehlen WhatsApp-Nutzern den Wechsel zu anderen Diensten.
Die WhatsApp-Übernahme durch Facebook hat auch Deutschlands Datenschützer aufgeschreckt. Sie empfehlen WhatsApp-Nutzern den Wechsel zu anderen Diensten.
Thilo Weichert: „Wem die Vertraulichkeit der eigenen Kommunikation etwas wert ist, der sollte auf vertrauenswürdige Dienste zurückgreifen."
Thilo Weichert: „Wem die Vertraulichkeit der eigenen Kommunikation etwas wert ist, der sollte auf vertrauenswürdige Dienste zurückgreifen."
(Quelle: ULD / Markus Hansen)
„Wem die Vertraulichkeit der eigenen Kommunikation etwas wert ist, der sollte auf vertrauenswürdige Dienste zurückgreifen. Dies können nur Unternehmen sein, die einem wirksamen Datenschutzregime unterliegen und die transparente technische Sicherungen vorsehen, etwa eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, so wie dies bei den schweizer Anbietern Threema oder myEnigma nach deren eigener Darstellung der Fall zu sein scheint."
Dr. Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD)
„Die Daten, die bei WhatsApp drin sind, sind jetzt bei Facebook - und das wollen wir ja alle nicht, sondern wir wollen auch noch ein bisschen Privatsphäre haben“
Judith Thieser, saarländische Datenschutzbeauftragte, auf SR-Online.de,
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BBM (BlackBerry Messenger) - Während sich der ehemalige Smartphone-Pionier BlackBerry noch immer tief in der Krise befindet, erfreut sich der hauseigene Messenger BBM auf Android und iOS immer größerer Beliebtheit.
Google Hangouts - Googles Messenger Hangout bedient sich der WebRTC-Technologie und bietet so Plattform-unabhängige Voice- und Text-Chats mit Gruppenfunktionen und Sharing-Features.
Skype - zählt zu den beliebtesten Messengern und bietet seinen Nutzern VoIP-Telefonie, Gruppen- und Video-Chats sowie Datei-Sharing auf Smartphones, Tablets und PCs.
Viber - ähnelt im Funktionsumfang stark dem Wettbewerber Skype, allerdings können sich Nutzer hier allein durch ihre Telefonnummer registrieren. Viper gehört seit wenigen Tagen zu Japans größtem Onlinehändler Rakuten.

Mobile-Messenger:

Die 10 besten WhatsApp-Alternativen

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„Bisher war der Betreiber für uns ein schwarzer Kasten ohne Sitz in Deutschland. Deshalb habe ich die Hoffnung, dass der Mutterkonzern Facebook nun bei WhatsApp anfangen wird, auf europäische Standards in den Datenschutzbestimmungen zu achten.“
Johannes Caspar, Hamburgs Datenschutzbeauftragter, auf Abendblatt.de
Kein Schnäppchen: Facebook zahlt 19 Milliarden US-Dollar für 430 Millionen WhatsApp-Nutzer (Quelle: Statista).
Kein Schnäppchen: Facebook zahlt 19 Milliarden US-Dollar für 430 Millionen WhatsApp-Nutzer (Quelle: Statista).
„Wir gehen davon aus, dass diese Daten auch mit den Facebook-Daten verknüpft werden (...) Das ist für Facebook bares Geld wert.“
Boris Wita, Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, auf Abendblatt.de

Medienexperten: „Facebook erkauft sich noch mehr Nutzerdaten“

„Google deckt die Suche ab, Facebook die Kommunikationskanäle. Diese Position unterstreicht das Social Network mit dem Zukauf von WhatsApp eindrucksvoll. Facebook baut damit auch die sowieso schon starke Bindung zu den Usern weiter aus und erkauft sich noch mehr Nutzerdaten. WhatsApp -User chatten, verschicken Text-, Video- und Audiodateien und sind always on. Die Herausforderung für Google: Facebook schafft sich mit WhatsApp eine noch engere Kundenbindung und damit Lock-in-Effekte, die Google mit seinem Suchdienst bis dato nicht erreicht.“
Tobias Kiessling, Chief Technology Officer intelliAD
„WhatsApp ist bei den Usern sehr erfolgreich, Facebooks eigener Messenger hat das bisher nicht in diesem Maße geschafft. Das Problem ist nun behoben. Wie Facebook diesen neuen Datenschatz langfristig monetarisieren wird, bleibt spannend.“
Michael Hartwig, Geschäftsführer eprofessional GmbH
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