Nachspiel des Datenskandals

Facebook verklagt Analytics-Anbieter Rankwave

von - 13.05.2019
Schloss
Foto: deepadesigns / shutterstock.com
Facebook hat vor einem kalifornischen Gericht Klage gegen das südkoreanische Datenanalyse-Unternehmen Rankwave eingereicht. Dieses soll sich nicht an die Richtlinien von Facebook gehalten haben.
Mit der Zusammenarbeit mit Cambridge Analytica hatte Facebook bereits vor anderthalb Jahren einen politischen Skandal verursacht. Nun will das soziale Netzwerk das südkoreanische Datenanalyse-Unternehmen Rankwave, das Apps auf der Facebook-Plattform einsetzte, vor Gericht bringen. Das hat das Soziale Netzwerk in seinem Newsroom-Blog angekündigt. 
Gegenstand der Klage: Facebook untersuchte intern die Datenpraktiken von Rankwave im Zusammenhang mit seinen Werbe- und Marketing-Diensten. Doch die Analytics-Anbieter kooperierte nicht bei Überprüfung der Richtlinien. Als Reaktion auf die verweigerte Kooperation hat Facebook bereits alle Apps und Konten im Zusammenhang mit Rankwave gesperrt.

Datenmissbrauch

Rankwave analysiert beispielsweise biografische Merkmale und Nutzerverhalten, um Informationen zur Einblendung von Anzeigen bereitzustellen. Dabei soll Rankwave zudem Daten zweckentfremdet haben, die von seiner eigenen Verbraucher-App gesammelt wurden.
"Mit der Einreichung der Klage senden wir eine Nachricht an die Entwickler: Facebook meint es ernst mit der Durchsetzung seiner Richtlinien", betont Jessica Romero, Director of Platform Enforcement and Litigation bei Facebook. Dazu gehöre auch die Verpflichtung der Entwickler, bei einer Untersuchung mit Facebook zusammenzuarbeiten.
Vor Facebooks Datenmacht hatte kürzlich Mark Zuckerbergs ehemaliger Mitstreiter und Facebook-Mitgründer Chris Hughes deutlich gewarnt. Hughes ist der Meinung, dass Facebooks Tochterunternehmen Instagram und WhatsApp komplett von der Muttergesellschaft getrennt werden müssen. Das ist auch ein Thema beim US-Wahlkampf.
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