Facebook speicherte Nutzer-Passwörter intern im Klartext

Eine Vielzahl an Fehlern

von - 22.03.2019
Facebook musste in den vergangenen Monaten wiederholt Datenpannen melden. So hatten im September hunderte Apps mehrere Tage lang zu weitreichenden Zugriff auf Fotos von mehreren Millionen Mitgliedern des Online-Netzwerks gehabt.
Durch einen anderen Fehler hatten mehrere Millionen Nutzer ihre Beiträge möglicherweise ungewollt mit der ganzen Welt geteilt - statt nur mit Freunden.
Und bei einem Hackerangriff wurden 14 Millionen Nutzern zum Teil sehr private Daten gestohlen. Dazu gehörten die 10 letzten Orte, an denen sie sich über Facebook angemeldet hatten oder von anderen Nutzern markiert wurden, und die 15 jüngsten Suchanfragen bei dem Online-Netzwerk. Die Hacker hatten eine komplexe Sicherheitslücke ausgenutzt.

Datenschützer fordert rasche Aufklärung

Der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar fordert nun eine rasche Aufklärung der aktuellen Panne. "Insbesondere geht es um Verstöße gegen die Verpflichtung der sicheren Datenverarbeitung und der unverzüglichen Meldung von Datenschutzverstößen bei der zuständigen Behörde", erklärte Caspar am Freitag der dpa. Die seit vergangenem Mai greifende europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sieht unter anderem eine Meldefrist von 72 Stunden vor.
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llerdings müssen Behörden in dem Fall auch grundsätzlich die Frage beantworten, inwieweit ein Sachverhalt wie bei der aktuellen Panne eine Datenschutzverletzung darstellt.
Caspar begrüßte zugleich, dass EU-Justizkommissarin Vera Jourova mit einem Aufruf zum Verlassen von Facebook eine deutliche Position bezogen habe. "Solange das Werbenetzwerk sich mit der Seriosität von staatlichen Institutionen bis hin zu Rundfunkanstalten und politischen Parteien schmücken kann, ist keine Änderung im Umgang mit Nutzerdaten zu erwarten", betonte er.
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