Mega-Akquisition
Facebook kauft WhatsApp
von
Sonja
Kroll - 20.02.2014
Die Jugend nutzt lieber WhatsApp als Facebook? News wie diese können das soziale Netzwerk nun kalt lassen, denn Facebook hat den Kurznachrichtendienst übernommen - für 16 Milliarden US-Dollar.
Mega-Übernahme für Facebook: Für 16 Milliarden US-Dollar kauft das soziale Netzwerk den Messaging-Dienst WhatsApp. Das wird dann wohl nicht so einfach aus der Portokoasse bezahlt. Die Kaufsumme setzt sich aus Facebook-Anteilen in Höhe von zwölf Milliarden US-Dollar und weiteren vier Milliarden US-Dollar in bar zusammen.
Darüber hinaus erhalten die WhatsApp-Gründer und Mitarbeiter Aktien im Wert von weiteren drei Milliarden US-Dollar, führt Facebook in einem Blogbeitrag aus. Der Deal muss allerdings noch von den US-amerikanischen Wettbewerbsbehörden abgesegnet werden.
Mega-Deal: Facebook kauft WhatsApp für 19 Milliarden US-Dollar - dagegen war Youtube ein echtes Schnäppchen (Quelle: Statista).
„WhatsApp bleibt unabhängig“
Nach Aussage von Facebook soll WhatsApp unabhängig bleiben und sein Angebot als eigenständige App weiterführen. Das Unternehmen werde weiterhin in Mountain View, Kalifornien, ansässig bleiben, Koum zieht in den Facebook-Vorstand ein. Für die 16 Milliarden US-Dollar erhält Facebook nicht nur rund 50 neue Mitarbeiter, sondern auch Zugang zu gut 450 Millionen WhatsApp-Nutzern.
„WhatsApp ist auf dem Weg, eine Milliarde Menschen miteinander zu verbinden“, sagt Facebook-CEO Mark Zuckerberg. „Alle Dienste, die diese Zahl erreichen, sind unermesslich wertvoll.“ Die Kombination der beiden Netzwerke werde Wachstum und Nutzeraktivitäten auf beiden Plattformen anheizen.
Teenager-Exodus: Facebook ist bei der Jugend nicht mehr angesagt. Die Zahl der aktiven 13- bis 17-Jährigen ist in den letzten drei Jahren um 25 Prozent zurückgegangen (Quelle: Statista).
WhatsApp-Deal kam überraschend
Der Deal kam überraschend - und stieß zunächst auf Zurückhaltung bei Anlegern. Nachbörslich fiel die Facebook-Aktie gestern um drei Prozent. Dabei könnte Facebook mit der Übernahme auch den Kritikern ein Zeichen setzen, die dem Netzwerk vorwerfen, vor allem im Segment der Teenager unter Mitgliederschwund zu leiden, denn WhatsApp ist in der jugendlichen Nutzergruppe als SMS-Dienst besonders beliebt.
Einen eigenen Messaging-Dienst hat Facebook mit Messenger eigentlich bereits im Programm. Auch dieser bietet VoIP-Funktionen. Der Messaging-Konkurrent Viber war übrigens vor wenigen Tagen von Rakuten übernommen worden.