Das bleibt vom Facebook-Datenskandal übrig

Social-Media-Kanäle werden kritisch geprüft

von - 09.07.2018
Auch wenn sich die Negativ-Schlagzeilen auf die Werbeeinnahmen von Facebook nicht unmittelbar ausgewirkt haben: Alarmiert sind die Werbekunden schon. Media Markt und Saturn, die beiden großen Elektronik-Fachmarkt-Ketten, nutzen Facebook weiterhin für Werbung, auch wenn der Kanal innerhalb der Kommunikationsstrategie eine eher untergeordnete Rolle spielt. Aktuell habe man keine Pläne, die Werbeaktivitäten auf der Plattform aus­zusetzen oder gar Facebook-Profile zu löschen, so eine Sprecherin des Unternehmens. "Jedoch beobachten wir die Entwicklungen um den Datenschutzverstoß sehr genau."
Facebook befindet sich also unter strenger Beobachtung. Der jüngste Datenskandal hat beispielsweise bei Beiersdorf (Nivea, Hansaplast) dazu geführt, dass die Zusammenarbeit mit sämtlichen Social-Media-Kanälen noch engmaschiger und kritischer geprüft werde als zuvor, so eine Sprecherin. Die Social-Media-Partner müssten sich ihrer großen Verantwortung bewusst sein, andernfalls müssten sie mit Konsequenzen rechnen. "Sollten der Datenschutz und die Datensicherheit bei Face­book oder anderen Social-Media-Kanälen nicht mehr gewährleistet sein, werden wir intervenieren und gegebenenfalls von einer weiteren Zusammenarbeit Abstand nehmen", so die Sprecherin.

Kunden loben fairen Austausch mit Facebook

Die Commerzbank stand wegen der Datenkrise in sehr engem Austausch mit Face­book. Das Brand Management setzte einen Fragebogen auf und bat um teils sehr konkrete Antworten. Facebook habe dabei Wert auf einen fairen und konstruktiven Austausch gelegt und geliefert. Uwe Hellmann: "Konkret wurde uns zugesagt, dass Maßnahmen ergriffen werden, damit sich solche Dinge wie in der Vergangenheit nicht wiederholen können."
Tatsächlich hat Facebook inzwischen die Tools verbessert und die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung anerkannt. Für viele die richtigen, notwendigen Schritte. Dennoch bleibt ein Rest von Skepsis. Uwe Hellmann: "Wir beobachten weiter genau, wie Facebook seine Zusagen umsetzt."
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