Entwickler-Konferenz

Die 3 wichtigsten Trends von Facebooks F8

von - 19.04.2017
Mark Zuckerberg auf F8
Foto: Facebook
Der erste Tag von Facebooks Entwickler-Konferenz F8 ist vorbei. Er stand ganz im Zeichen von Augmented Reality. Zuckerberg will das Smartphone zum AR-Tool machen und stellte Facebooks neue Camera Effects Platform vor.
Drei Neuerungen standen auf der Entwickler-Konferenz F8 von Facebook vor allem im Mittelpunkt:

Camera Effects Platform

Facebook will eine neue Plattform namens "Camera Effects Platform" rund um die "erweiterte Realität" aufbauen, bei der virtuelle Objekte in die reale Umgebung integriert werden. Das Smartphone mit Kamera und Bildschirm werde dafür das entscheidende Gerät sein, sagte Zuckerberg am Dienstag zur Eröffnung der hauseigenen Entwicklerkonferenz F8.
Dabei gehe es zum Beispiel um Spiele - aber auch etwa um Kunstwerke, die für Betrachter auf einem Smartphone-Bildschirm auf weißen Wänden in der Stadt auftauchen könnten. Oder Nachrichten, die nur für bestimmte Leute auf dem Display sichtbar werden könnten.
Konkret umfasst die Camera Effects Platform zwei Elemente: das Frames Studio und das AR Studio. Das Frames Studio ist ein Online-Editor, der ab sofort weltweit verfügbar ist. Mit ihm können Rahmen entweder für Profilbilder oder für die Facebook Kamera-Funktion gestaltet werden. Entwickler können sich außerdem ab sofort für die Beta-Version des AR Studios bewerben. Mit dem AR Studio können Masken, Effekte, animierte Rahmen oder andere AR-Technologien kreiert werden, die auf Bewegungen, Umgebungen oder Interaktionen in Live-Übertragungen reagieren.
Zuckerberg setzte bisher stark auf die virtuelle Realität, bei der ein Nutzer mit Hilfe einer Spezialbrille komplett in virtuelle Welten eintauchen kann. So kaufte Facebook für zwei Milliarden US-Dollar den Brillen-Hersteller Oculus. Doch die Technologie blieb auch mit der ersten Oculus-Brille auf dem Markt bisher in der Nische. Zur F8 kündigte Facebook VR-Telefonate in seinem Kurzmitteilungsdienst Messenger an.
Für Oculus präsentierte Zuckerberg zudem Facebook Spaces - eine neue VR-App, in der sich Freunde in einer interaktiven virtuellen Umgebung treffen können, als wären sie gemeinsam in einem echten Raum. Facebook Spaces steht ab heute als Beta-Version für Oculus Rift zur Verfügung.

Ausbau des Messengers

Die Plattform umfasst mehr als 1,2 Milliarden Nutzer, 100.000 Entwickler und 100.000 monatlich aktive Bots. Jeden Monat werden bis zu zwei Milliarden Nachrichten zwischen Menschen und Unternehmen versandt. Insgesamt soll der Messenger viel stärker zu einem allumfassenden Kommunikationsservice ausgebaut werden. Dabei sollen Unternehmen im Messenger genauso leicht zu finden sein, wie Menschen, sagte der zuständige Top-Manager David Marcus auf der F8. Facebook will den Messenger auch zu der Plattform ausbauen, über die Unternehmen mit ihren Kunden kommunizieren. "Niemand ruft gern bei einer Firmen-Hotline an", betonte Marcus.
Einige der neuen Funktionen und weiterentwickelten Tools, die vorgestellt wurden:
  • Ein neuer Discover-Bereich direkt auf dem Startbildschirm des Messengers, der Nutzern helfen soll, sofort den Bot zu finden, nach dem sie suchen. Außerdem ermöglichen neue, parametrische Messenger Codes Dinge in der realen Welt zu entdecken. Nutzer können die Messenger Codes mit der Kamera im Messenger scannen und sich so mit ihren gewünschten Marken und Unternehmen verbinden.
  • Chat-Erweiterungen, die es mehreren Menschen zur gleichen Zeit möglich machen, mit demselben Unternehmen zu chatten. Nutzer können jetzt einen Bot direkt in einen Gruppen-Thread einfügen und die Unterhaltung so teilen.
  • Der AI Assistent M für Messenger kann jetzt auch Essen auf delivery.com bestellen. Wenn man sich beispielsweise mit Freunden darüber unterhält, was man abends essen möchte, kann M vorschlagen, eine Bestellung auszuführen. Das gesamte Verfahren kann im Messenger abgeschlossen werden, inklusive Gruppenbestellung und Bezahlung.
  • Automatisierte Antworten in der Pages App, die kleinen Unternehmen dabei helfen, auf die meistgestellten Fragen zu antworten, wie zum Beispiel Fragen nach Öffnungszeiten, Adressen und Kontaktinformationen.
  • Das neue Übergabeprotokoll erlaubt es Unternehmen, mit mehreren Entwicklern an verschiedenen Anwendungen im Messenger zu arbeiten.
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