Für den rechtssicheren Versand von Nachrichten etwa von Behörden hat das Bundesministerium des Innern mit großem Brimbamborium den E-Mail-Dienste
De-Mail ins Leben gerufen. Nach viele Startproblemen und zögerlichen Akzeptanz bei den Nutzern legt die Deutsche Post ihre Teilnahme bei De-Mail nun auf Eis. Das erklärte Ralph Wiegand, Vorstand für den E-Postbrief der Deutschen Post,
gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Damit überlässt die Deutsche Post den De-Mail-Dienst den drei übrigen Unternehmen, die dafür zertifiziert sind: Deutsche Telekom, United Internet (1&1) sowie Mentana Claimsoft.
Internet-Dienstleister, die bei De-Mail mitmischen wollen, müssen umfangreiche Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften erfüllen, um ein entsprechendes Zertifikat für De-Mail zu erhalten. Der Deutschen Post fehlte bislang ein entsprechendes Zertifikat. Streitpunkt war das Postident-Verfahren, auf das die Deutsche Post bestand. Bei Postident werden allerdings mehr Daten als für De-Mail erforderlich erfasst – an diesem Punkt scheiterte bislang die De-Mail-Zertifizierung der Deutschen Post.
Eine De-Mail wird ausschließlich verschlüsselt übertragen. Es ist nicht möglich, auf die Verschlüsselung zu verzichten – sie geschieht stets automatisch. Im Gegensatz zum herkömmlichen Mail-Verkehr brauchen Sie keine zusätzlichen Kryptografie-Programme.
Wie die Deutschen Post gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verlautbaren lies, wolle man sich künftig mehr auf das hauseigene Konkurrenzangebot E-Postbrief fokussieren.
Man kann der Deutschen Post im Streit um das Postident-Verfahren bei De-Mail zumindest nicht nachsagen, das Unternehmen wäre nicht konsequent.