Forschungsprojekt

Telekom liefert Campusnetz für sichere Drohnenflüge

von - 20.08.2020
KODRONA Drohne (Telekom)
Foto: Telekom Pressebild
Unter dem Namen KODRONA haben die Universitätsstadt Siegen und die Deutsche Telekom ein gemeinsames Forschungsprojekt gestartet. Es soll Drohnenflüge für medizinisch-logistische Zwecke möglich machen. Die Telekom steuert ein neuartiges Campus-Netz bei.
Die Universitätsstadt Siegen und die Deutsche Telekom wollen zukünftig Drohnenflüge für medizinisch logistische Zwecke möglich machen. Sie sind eine Partnerschaft eingegangen, um die erforderliche Mobilfunkinfrastruktur sicherzustellen. Damit wird die Telekom Partner im laufenden Forschungsprojekt KODRONA (Kooperative Drohnentechnologie für medizinische Anwendungen). Die Bonner liefern ein neuartiges Campus-Netz, über das die Drohnen sicher aus der Ferne gesteuert werden.

Drohnen für Labortransporte

KODRONA ist ein Pilotvorhaben in Nordrhein-Westfalen, das den Einsatz unbemannter Drohnen im medizinischen Umfeld untersucht. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat bereits die erste Phase des Projekts gefördert. Transportdrohnen fliegen im städtischen Luftraum zwischen der DRK-Kinderklinik und dem Kreisklinikum Siegen hin und her. Auf einer rund 2,5 km langen Flugstrecke transportieren sie medizinische Laborproben der jungen Patienten auf direktem Weg zum zentralen Labor. So liegen die Testergebnisse den Ärzten sehr viel schneller vor. Der Transport passt sich dabei dem jeweils aktuellen Bedarf an. Zurzeit erfolgt der Transport der Laborproben mehrmals täglich per Taxi.
Die knifflige Herausforderung: Die Drohnenpiloten können ihre Fluggeräte nicht direkt sehen. Der schnelle Transport der Proben durch die Luft erfolgt außerhalb ihrer Sichtweite. Bisher ist der Einsatz von Drohnen im Krankenhaus-Umfeld sogar generell nicht erlaubt. Und auch für den Betrieb von Drohnen außerhalb der Sichtweite ist eine Genehmigung erforderlich. Das soll Kollisionen oder gefährliche Annäherungen mit einem Rettungshelikopter verhindern. 
Die neue Drohnenverordnung der EU eröffnet zukünftig jedoch neue Möglichkeiten. Das Siegener Projekt hat daher für die Machbarkeitsstudie bereits eine Sonderaufstiegserlaubnis der zuständigen Luftfahrtbehörden erhalten. 
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