Marktplatz-Strategie

H&M führt Fremdmarken im Online-Shop ein

von - 16.03.2022
H&M Logo
Foto: Shutterstock/NeydtStock
Bereits vor drei Jahren hatte der schwedische Modehändler angekündigt, in seinen Geschäften auch die Produkte von Fremdmarken anbieten zu wollen. Jetzt setzt H&M den Plan in seinem Online-Shop um. 
Von Stefan Schasche
Unter dem Namen "H&M with friends" bietet der angeschlagene schwedische Modehändler H&M in seinem deutschen Online-Shop erstmals auch die Produkte von Fremdmarken an. Das Konzept ist beileibe nicht neu, denn bereits 2019 bestätigte H&M auf Presseanfragen, dass man beabsichtige, ein Angebot externer Marken und Produkte ins Portfolio aufzunehmen. Dann passierte lange nichts, bis die H&M-Kundinnen und Kunden im offiziellen Newsletter des Unternehmens unlängst davon erfuhren.

Fila, Aim'n, Buffalo und Co.

Im Online-Shop sind Produkte der Fremdmarken Fila, Aim'n, Buffalo, Chimi, Crocs, Kangoo, Superdry, Eastpak und einigen anderen erhältlich statt wie bislang höchstens Produkte, die gemeinsam als Kooperation mit anderen Herstellern entstanden sind.  
Mit dem Verkauf von Fremdmarken geht H&M nun einen Weg, den das Unternehmen bei anderen Ketten der Gruppe wie etwa &Other Stories sowie Arket schon lange beschreitet. Beide Ketten führen beispielsweise eine große Auswahl an Markenschuhen von Herstellern wie New Balance, Adidas oder Veja, während H&M nur Eigenprodukte im Programm hatte. Das ändert sich also nun - und bei den oben aufgeführten Marken wird es auch nicht bleiben. Stattdessen will H&M künftig ständig "mehr Produkte und mehr Marken" auf "noch mehr Märkten" anbieten.  

Umsatzsteigerung

Der Umsatz des Modekonzerns hat im ersten Quartal Fahrt aufgenommen: H&M  erholt sich mit zunehmendem Tempo von den Strapazen der Corona-Pandemie. Im ersten Geschäftsquartal Quartal bis Ende Februar steigerte das Unternehmen den Umsatz zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf gut 49 Milliarden schwedische Kronen (rund 4,65 Milliarden Euro), wie es am Dienstag in Stockholm mitteilte. Im vergangenen Quartal war die Steigerung mit acht Prozent noch geringer ausgefallen. Die Aktie gab im frühen Handel um vier Prozent nach.

Das Unternehmen habe sich in etwa wie erwartet entwickelt, schrieb Analystin Georgina Johanan in einer ersten Reaktion. Sie habe sich allerdings mehr Details zu den Folgen der Schließung der russischen Aktivitäten hinsichtlich der Profitabilität erhofft.

Auch zum Ausblick auf das laufende Quartal machte die Modekette zunächst keine Angaben. Den vollständigen Quartalsbericht will H&M am 31. März vorlegen. Mit Blick auf das erwartete Abebben der Pandemie hatte sich H&M zuletzt ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis spätestens 2030 will das Unternehmen seinen 2021er Umsatz verdoppeln. Spätestens 2024 wollen die Schweden zudem eine operative Marge von zehn Prozent erreichen. Getragen werden soll das Wachstum durch den Ausbau des Online-Geschäfts und den Eintritt in neue Märkte.
 
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