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Jeder Dritte zahlt für Journalismus im Web

von - 09.01.2015
Frau liest auf Tablet
Foto: Samsung
Wie lässt sich mit digitalen Inhalten Geld verdienen? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Immer mehr Internetnutzer sind offenbar bereit, für Online-Journalismus zu zahlen.
Die Zahlungsbereitschaft für digitalen Content steigt offenbar in Deutschland:  Während im Jahr 2013 ein Viertel der Internetnutzer für journalistische Online-Angebote inklusive entsprechender Apps Geld ausgegeben hat, war es 2014 bereits jeder Dritte (34 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt zumindest der Branchenverband Bitkom in einer repräsentativen Umfrage. Die Ausgaben erscheinen hoch: Im Schnitt gaben die Befragten im vergangenen Jahr demzufolge 15,10 Euro pro Monat für entsprechende Inhalte aus, verglichen mit 13,60 Euro 2013.
Ausgaben für Online-Angebote steigen
Tendenz steigend: 34 Prozent der Befragten geben Geld für redaktionelle Inhalte im Netz aus.
(Quelle: Bitkom )
"Voraussetzung dafür ist, dass die Inhalte benutzerfreundlich aufbereitet werden, nicht zu teuer und einfach abzurechnen sind", meint Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. 22 Prozent der Befragten haben der Umfrage zufolge ein Monats-Abo, 20 Prozent haben für einzelne Beiträge oder Ausgaben bezahlt und acht Prozent haben für beides gezahlt.
Mit einem Anteil von 40 Prozent nutzen besonders die 14- bis 29-Jährigen kostenpflichtige Angebote im Web, bei den über 65-Jährigen sind des dagegen nur 22 Prozent. Knapp die Hälfte der Befragten, nämlich 46 Prozent, gab an, für politische Berichte oder Analysen Geld auszugeben, an zweiter Stelle folgen Wirtschaftsinformationen. 31 Prozent zahlen für exklusive Sport-Berichte und 20 Prozent für Informationen rund um das Thema Gesundheit, Ernährung und Fitness.
Ausschlaggebend für die Zahlungsbereitschaft scheinen vor allem exklusive und hochwertige Inhalte zu sein. 46 Prozent der grundsätzlich zahlungsbereiten Internetnutzer sagten, sie würden vor allem für aufwändige journalistische Formate wie Reportagen, Hintergrundberichte und längere Interviews bezahlen. Ein Viertel (25 Prozent) wäre am ehesten bereit, für investigativ recherchierte Geschichten und Exklusivberichte Geld auszugeben und 12 Prozent für Fachinformationen. Immerhin 60 Prozent der Befragten schließen dagegen völlig aus, für Online-Journalismus zu zahlen. Als Grund nannten 24 Prozent, dass ihnen der Bezahlvorgang im Web zu kompliziert sei.
Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage unter 1.019 Internetnutzern in Deutschland ab 14 Jahren, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung im Herbst 2014 durchgeführt hat.
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