RoboFood

Essbare Drohnen liefern Reiswaffeln als Notproviant

von - 03.11.2022
Foto: spectrum.ieee.org
Ein Forschungsteam der ETH Lausanne hat eine Drohne entwickelt, deren Tragflächen aus Reiswaffeln bestehen. Menschen in Notsituationen sollen so Nahrung erhalten, bis Hilfe eintrifft.
Drohnen können sehr nützlich sein, um Lebensmittel oder Wasser zu Menschen in Not zu transportieren. Ein Forschungsteam der ETH Lausanne (EPFL) hat jetzt eine Drohne entwickelt, die teilweise essbar ist. Sie entstand im Rahmen des europäischen RoboFood-Programms, wie die Wissenschaftszeitung IEEE Spectrum berichtet (engl.).
Die meisten Drohnen können dem Bericht zufolge nur etwa 30 Prozent ihrer Masse als Nutzlast transportieren. Das besagte Modell der EPFL kann seine Nutzlast von 30 auf 50 Prozent erhöhen. Dies geschieht durch den Einsatz von Flügeln aus Reiswaffeln. Das Fluggerät wurde entwickelt, um Nahrung an Personen, die in Not geraten sind, zu liefern. Die Reiskekse sind nahrhaft und sollten die Person für ein oder zwei Tage länger versorgen, bis Hilfe eintrifft.
Die Forscher entwarfen die Tragflächen aus gepresstem Puffreis. Der Puffreis hat eine Kaloriendichte von 3870 Kilokalorien, was vergleichbar mit Nudeln ist, nur mit einer viel geringeren Dichte. Die handelsüblichen Reiswaffeln werden zunächst mit einem Laser in Sechsecke geschnitten, damit man sie leichter zusammenkleben kann. Der Kleber besteht aus Gelatine. Dann werden die Flügel in Folie gewickelt, was eine Beschädigung in nasser oder feuchter Umgebung verhindert. Das Verfahren sei schnell, einfach und billig, so IEEE Spectrum.
Der Prototyp flog mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 Metern pro Sekunde. Der nächste Schritt sei, möglichst viele nicht-essbare Materialien durch essbares Material zu ersetzen und eine Möglichkeit zu finden, Nutzlasten wie Wasser in einem essbaren Behälter zu transportieren.
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