Die ITK-Branche in unsicheren Zeiten
Projekte und Lieferengpässe
von Konstantin Pfliegl - 16.11.2022
Doch selbst wenn man als Unternehmen in der angenehmen Situation ist, dass man ausreichend Fachpersonal hat – die derzeitige Nachfrage nach IT-Projekten übersteigt in vielen Bereichen der Industrie die Lieferkapazitäten. So sorgen Engpässe bei Lieferketten vielfach für ein Stocken bei den IT-Projekten.
Außerdem werden laut Sven L. Roth im Rahmen von IT-Projekten immer mehr Anforderungen und Ziele parallel verfolgt. „Neben den klassischen Zielen wie Prozessoptimierung, Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung kommen heutzutage Anforderungen an Nachhaltigkeit, zunehmend komplexe regulatorische Ansprüche und globale Roll-outs hinzu – und das bei Erhalt höchster Kundenzufriedenheit und ohne den regulären Betrieb zu unterbrechen.“ Durch diese hochkomplexe, zum Teil unübersichtliche Lage gebe es die Tendenz, sich eher auf kleinere Projekte zu fokussieren, die schnellen Erfolg und Return on Investment erzielen. Allerdings werde dadurch die langfristige Konzeption und Planung der Architektur erschwert.
„Kurz- und mittelfristig laufen Projekte weiter, langfristig wird aber insbesondere die Fertigungsindustrie immer stärker von geringerer Produktion und sinkenden Absatzzahlen betroffen sein“, ergänzt Capgemini-Manager Roth. „Halten die Lieferschwierigkeiten an, rechnen wir einerseits mit Kosteneinsparungen, andererseits aber mit zusätzlichen Innovationsanforderungen, um unterbrochene Lieferketten über IT-Lösungen oder Hardware-Optimierungen zu kompensieren.“
Umsätze in der ITK-Branche in Deutschland
(Quelle: Bitkom Research )
Zum Beispiel in der Software-Entwicklung hätten die Probleme bei den Lieferketten einen eher geringeren Einfluss. Hin und wieder komme es allerdings schon zu Lieferschwierigkeiten bei Laptops und PCs, wenn neue Mitarbeiter ihren Job beginnen.