Informationen in den Griff bekommen

„Begeisternde Inhalte bereitstellen“

von - 28.06.2022
Content-Services-Plattformen kombinieren Inhalte und Workflows im Unternehmen. Ähnliches wird benötigt, wenn ein Anbieter seinen Kunden Content wie Produktinfos zur Verfügung stellen will – im B2C und B2B gleichermaßen. Leisten sollen das ein Product Information Management (PIM) und ein Digital Asset Management (DAM). Was sich dahinter verbirgt, erläutert Michael Kugler, CEO von Contentserv, einem Anbieter solcher Plattformen.
com! professional: Herr Kugler, welche Aufgabe haben PIM- und DAM-Plattformen?
Michael Kugler
CEO, Contentserv
(Quelle: Contentserv)
Michael Kugler:
PIM und DAM setzen da an, wo es um die Kundenansprache und die Vermarktung von Produkten geht. Die Systeme ermöglichen es, zuverlässige und vor allem begeisternde Inhalte bereitzustellen und aktuell zu halten, egal an welchem Ort und in welcher Sprache. Dabei müssen Marken oft zahlreiche Partner, Händler und Marktplätze bedienen und auch diesen die Inhalte zur Verfügung stellen. Tauchen falsche oder widersprüchliche Produktinformationen auf, schädigt dies das Image eines Herstellers.
com! professional: Und wo kommt ein Product Information Management ins Spiel?
Kugler: PIM geht noch einen Schritt weiter. Der Satz „Das könnte Sie auch interessieren“ hält zunehmend auch im B2B-Umfeld Einzug. Es kommt auch dort auf ein personalisiertes Einkaufserlebnis an – anstelle eines anonymen digitalen Produktkatalogs, bei dem ein Nutzer 100 Klicks zum Ziel benötigt. Integrierte PIM-/DAM-Lösungen speichern zudem Nutzerinformationen und bieten so dem Kunden beim nächsten Einkauf eine Art Abkürzung.
„80 Prozent der B2B-Kunden sind wechselbereit, wenn ein anderer Anbieter mehr Personalisierung bieten kann.“
com! professional: Sie erwähnten den Business-to-Business-Bereich. Ist nicht Content, der übersichtlich aufbereitet wird, vor allem für Unternehmen relevant, die Kunden im Consumer-Umfeld ansprechen?
Kugler: Im E-Commerce und digitalen Vertrieb sollte das oberste Ziel eine ganzheitliche „Buying Experience“ sein, die den Kunden überzeugt. Das ist längst kein reines Consumer-Thema mehr, sondern im B2B-Umfeld mindestens ebenso entscheidend. Denn ein Geschäftskunde erwartet das gleiche Shopping-Erlebnis wie im privaten Umfeld. So sind nach unseren Erkenntnissen über 80 Prozent der B2B-Kunden wechselbereit, wenn ihnen ein anderer Anbieter mehr Personalisierung bieten kann. Und fast jeder zweite Käufer wäre bereit, mehr zu bezahlen, wenn er schneller findet, was er sucht.
com! professional: Sie haben die wachsenden Ansprüche von Kunden angesprochen, wenn sie online einkaufen. Können Sie ein Beispiel nennen, wie sich diese mit PIM und DAM besser erfüllen lassen?
Kugler: Welche Herausforderungen globale Lieferketten mit sich bringen, stellen wir gerade fest. Für Produktinformationen bedeutet dies, dass man sie in Echtzeit zentral ändern können muss. Man denke nur an Preise, die sich derzeit häufig ändern. Es liegt auf der Hand, dass der Kunde sich auf den aktuellen Preis und die Verfügbarkeit von Waren im Online-Shop verlassen können sollte. Ich halte das für eine Selbstverständlichkeit. Aber ich wundere mich oft, wie viele Unternehmen diese Anforderung nicht umsetzen. Zumal die Technologie heute fast keine Grenzen mehr kennt. So lassen sich ganze Produktdetailseiten in Echtzeit und weitgehend automatisch personalisieren und an Nutzer, Kontext, Kanal und weitere Einflussfaktoren anpassen. Das verschafft Unternehmen einen höheren Umsatz.
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