Mehr Flexibilität durch einen digitalen Arbeitsplatz

Übertriebene Sicherheit kostet nur Zeit

von - 23.02.2018
"Es ist aber auch immer die Frage, um welche Anwendung es sich handelt. Es gibt zum Beispiel eine, mit der ein Service-Mitarbeiter bestätigen kann, dass der Toilettentank in einem ICE entleert worden ist. Zwar wird natürlich auch das standardmäßig verschlüsselt, ein eigenes Passwort hierfür wäre jedoch überflüssig. Das kostet den Mitarbeiter nur unnötig Zeit dieses jedes Mal neu einzugeben", so Löbig.
Aber nicht immer ist es sinnvoll den Mitarbeiter mit einem eigenen Gerät auszustatten. Wartungsmitarbeiter etwa hätten vielmehr die Möglichkeit, etwaige fehlende oder defekte Teile über ein Tablet-Terminal, das direkt in der Werkhalle installiert ist, zu bestellen. Dies erleichtert zudem den Einkäufern die Arbeit, da keine handschriftlichen Bestellfaxe mehr entziffert werden müssen. Stattdessen wählt der Wartungsmitarbeiter aus einer vorgegebenen Liste das gewünschte Teil aus und bestellt dieses mit wenigen Klicks.

Funkzellenausbau an der Bahnstrecke noch nicht optimal

Das Bordpersonal sowie die Lockführer wiederum benötigen ein eigenes Gerät. Fahrkartenkontrolleure etwa können damit binnen Sekunden die Gültigkeit eines Tickets überprüfen oder dem Fahrgast seine nächsten Anschlussmöglichkeiten heraussuchen. Eine Herausforderung hierfür ist allerdings eine einigermaßen stabile Datenverbindung. Diese sei entlang der Bahnstrecke immer noch recht schwierig, gibt Löbig zu. "Das liegt daran, dass der Ausbau der Funkzellen immer noch nicht auf dem Stand ist, den wir gerne hätten. Andererseits kann aber auch die teilweise hohe Geschwindigkeit der Züge ein Grund sein. Der Sprung zwischen den Funkzellen läuft nicht immer reibungslos", erklärt Löbig. "Deshalb funktionieren unsere Unternehmensawendungen teilweise auch offline. Jedenfalls für eine begrenzte Zeit."
Grundsätzlich bewertet Löbig den Einzug von digitalen Geräten bei der Deutschen Bahn jedoch als recht positiv. Fast alle Mitarbeiter könnten davon profitieren. "Wir hatten im Vorfeld lange Diskussionen darüber, wie wir gerade ältere Mitarbeiter an die digitalen Devices und Anwendungen heranführen können. Es hat sich jedoch gezeigt, dass jegliche Bedenken überflüssig waren. Fast alle Mitarbeiter kommen mit den neuen, digitalen Arbeitsschritten zurecht. Nur vereinzelt gibt es Schwierigkeiten. Dafür haben wir aber einen Helpdesk, der 24/7 besetzt ist und sich umgehend um das jeweilige Anliegen kümmert", so Löbig.
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