Datenschutz

Verbraucher sehen Big Data kritisch

von - 27.08.2013
Datenschutz: Verbraucher sehen Big Data kritisch
Foto: Dance & Jump Software / ImageDJ
Das Sammeln und Auswerten großer Datenmengen wird hierzulande nicht generell verteufelt. Liegt der Vorteil beim Bürger, ist Big Data willkommen – profitieren dagegen Dritte, überwiegt die Ablehnung.

Abhörskandale und die zunehmende Datensammelwut von Unternehmen wie Google, Facebook, Amazon, Microsoft, Yahoo & Co. führe zu einem wachsenden Misstrauen gegen das systematische Auswerten von Massendaten – dem „Big Data“. Allerdings hängt es von den konkreten Nutznießern ab, ob das Analysieren von Massendaten Zustimmung oder Ablehnung findet. Entscheidend ist der persönliche und gesellschaftliche Nutzen, hat eine neue Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach herausgefunden.

Pro und contra Datenschutz

Trotz der jüngsten Datenschutzskandale haben sich im August 75 Prozent aller Befragten dafür ausgesprochen, dass staatliche Stellen Telefon- und Internetdaten auswerten, um Straftaten aufzuklären. Eine deutliche Mehrheit befürwortet Big Data auch, wenn der Staat dadurch etwa den Bedarf an Kindergärten besser planen kann.
Kritischer sehen die Befragten, wenn Unternehmen Massendaten etwa aus sozialen Foren nutzen. So lehnten es 49 Prozent ab, dass Pharmafirmen Beiträge in Diskussionsforen zum Erkennen bislang unbekannter Nebenwirkungen auswerten.  Und: 57 Prozent der Befragten sind dagegen, dass Unternehmen Beiträge in Internetforen nutzen dürfen, um eigene Produkte zu verbessern.

Shoppen ohne Schnüffeln

Auch das Argument, durch automatisches Speichern von Kundendaten den Einkaufsprozess zu vereinfachen, überzeugt nicht: Die Ablehnungsquote liegt bei 78 Prozent. Selbst die Mitglieder sozialer Netzwerke sprechen sich mit 58 Prozent mehrheitlich gegen das Aggregieren und Analysieren von Daten aus.
Der Sicherheitsreport steht hier nach einer Registrierung zum kostenfreien Download bereit.

Fazit

Die Enthüllungen der letzten Wochen dürfte die Haltung der Bevölkerung gegenüber der Sammelwut von Behörden und Unternehmen stark negativ beeinflusst haben. Dass Unternehmen in vielen Fällen Nutznießer von Big Data sind, lässt sich dadurch aber nicht verhindern.
Verwandte Themen