Datenschutz

Linkedin von Geheimdienst-Spionage betroffen

von - 11.11.2013
Datenschutz: Linkedin von Geheimdienst-Spionage betroffen
Der Skandal um staatliche Lauschangriffe weitet sich aus: Nun wurde bekannt, dass sich der britische Geheimdienst mithilfe gefälschter Linkedin-Seiten Zugang zu Daten von Zielpersonen verschafft hat.
Und wieder eine neue Enthüllung aus den brisanten Dokumenten des Whistleblowers Edward Snowden: Diesmal geht es um Aktivitäten des britischen Geheimdienstes Government Communications Headquarters (GCHQ) im sozialen Netzwerk Linkedin. Einem Bericht des Spiegel zufolge hat der GCHQ gefälschte Linkedin-Seiten ins Netz gestellt, die die Nutzerdaten von Zielpersonen abgefangen und zur Installation von Spähsoftware auf deren Computern genutzt haben. Diese Technik wird von NSA und GCHQ als „Quantum Insert“ bezeichnet und verschaffte den Geheimdiensten unter anderem Zugang zu Rechnern des belgischen Telekommunikationsunternehmens Belgacom.
Mit dem Tempora-Programm haben sich die GCHQ bereits Zugang zu diversen kabelbasierten Netzwerken verschafft, was nun auf die mobilen Netze ausgedehnt werden soll. Ziele der Attacken sind vorrangig Unternehmen, die über Daten zu Mobilfunk-Konten und entsprechende Zugangscodes verfügen, was die gezielte Attacke auf Belgacom erklärt.
Bei Linkedin zeigte man sich auf Journalistenanfragen bestürzt über die Maßnahmen des Geheimdienstes und distanziert sich von Verantwortlichen. Zitat: "Um es klar zu sagen: Wir würden eine derartige Aktivität niemals gutheißen, unabhängig welchem Zweck sie dient, und wurden über die angebliche Aktivität auch nicht unterrichtet". Linkedin ist mit fast 260 Millionen registrierten Anwendern in über 200 Ländern eine der größten Plattformen für Geschäftskontakte.

Fazit

Von der US-amerikanischen NSA bis hin zu den britischen GCHQ – der Datenhunger der Geheimdienste scheint keine Grenzen zu kennen. Man darf auf weitere Enthüllungen aus den Snowden-Archiven gespannt sein.
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