Es gibt kein digitales Briefgeheimnis

Die Datenhoheit muss wieder beim Nutzer liegen

von - 13.10.2017
Dr. Florian Scheuer
Dr. Florian Scheuer: CTO bei Dracoon
(Quelle: Dracoon )
Dabei ist es nicht nur im Hinblick auf die DSGVO wichtig, dass der Nutzer die Datenhoheit über seine eigenen Dateien zurückgewinnt. Darüber sind sich Haberl und Scheuer einig. „Spätestens die Snowden-Veröffentlichungen haben gezeigt, dass es das digitale Briefgeheimnis schlicht nicht gibt. Auch wenn der Übertragungsweg vermeintlich verschlüsselt wird oder ähnliches. Wirkliche Sicherheit bekommt man eigentlich nur durch eine Client-seitige-Verschlüsselung“, sagt Haberl. Um ganz sicher zu gehen, sei es sogar sinnvoll, die Daten nur den jeweils beteiligten Abteilungen eines Unternehmens zugänglich zu machen. „Studien belegen, dass 60 Prozent der Datenabflüsse intern passieren. Sei es nun aus Unachtsamkeit, oder einem unzufriedenen Mitarbeiter. Wenn die Daten aber abteilungsabhängig und Client-seitig verschlüsselt sind, kann das gar nicht wirklich passieren.“
Die Einrichtung solcher Services sei laut Haberl gar nicht schwer. Dies dauere oft nur wenige Stunde. „Wir empfehlen dem Administrator allerdings schon, einen kleinen Miniworkshop mit den Mitarbeitern zu machen“, so Haberl. „Hat sich der Kunde etwa für einen entsprechenden Cloud-Service entschieden, ist das denkwürdig einfach. So gesehen muss sich der Kunde nur einloggen und fertig. Alles andere macht die Software von ganz allein“, fügt Scheuer ergänzend hinzu.
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