Neue Cloud-Tools für die Bürokommunikation

Innovative Lösungen künftig primär über die Cloud

von - 16.12.2014
com! professional sprach mit Andreas Stiehler vom Beratungs- und Analyseunternehmen PAC über die neuen Lösungsansätze und künftige Trends.
Andreas Stiehler, Principal Analyst Connected Enterprise bei PAC
Andreas Stiehler: Principal Analyst Connected Enterprise bei PAC
com! professional: Was unterscheidet die neuen Lösungen von Cisco, Unify und Co. von den bisherigen Kommunikationsplattformen?
Andreas Stiehler: Sie stellen die Zusammenarbeit als solches und nicht einzelne Technologien in den Fokus – mit dem Ziel, die User Experience signifikant zu verbessern. Es geht hier nicht um eine neue Lösung für Web- und Videokommunikation, sondern darum, Zusammenarbeitsszenarien ganzheitlich, mit Möglichkeiten der Echtzeitkommunikation genauso wie mit klassischen Collaboration-Werkzeugen zu unterstützen. Damit entsteht eine neue Generation von Arbeitsplatz–Lösungen, die noch großes Potenzial für viele weitere Funktionen und Möglichkeiten hat.

In welche Richtung werden sich die Lösungen weiterentwickeln?

Stiehler: Ich sehe insbesondere die Integration von Geschäfts-, Dokumenten- sowie Projektmanagement-Anwendungen, auch von sogenannten Third-Party-Anbietern, als große Chance. Cisco hat bei Project Squared ja bereits die Möglichkeit angekündigt, dass der Storage-Dienst Box eingebunden werden kann. Ich bin davon überzeugt, dass durch die Kombination verschiedener Lösungen künftig ein neues Eco-System entsteht, dass die Business-Kommunikation einschlägig verändern wird.

Die Plattformen werden aus der Cloud angeboten. Das Modell der Zukunft?
Stiehler: Kommunikations-Tools aus der Cloud zu beziehen, hat signifikante Vorteile – vor allem wenn man den Rollout von neuen Systemen und auch deren Updates in Betracht zieht. Die Entwicklungszyklen im Kommunikationsbereich haben sich verändert. Plante man früher in Jahresschritten für ein neues System oder Updates, so sprechen wir heute von Monaten oder gar Wochen. Innovative Lösungen werden künftig zuerst und primär über die Cloud bereitgestellt.

Dennoch lehnen viele Unternehmenskunden Cloud-Services ab …
Stiehler: Ja, natürlich. Und diese Bedenken dürfen nicht wegdiskutiert, sondern müssen ernsthaft adressiert werden. Dazu zählt auch, Partner verstärkt in die Vermarktung einzubeziehen. Angestammte Systemhäuser und Integratoren haben die größten Chancen, als Cloud-Vertragspartner von den Kunden akzeptiert zu werden. Das zeigt auch unsere jüngste Studie zum Thema.

Und die traditionellen Lösungen – haben die künftig noch eine Chance?
Stiehler: Kurz- und mittelfristig werden sie sicher noch die wichtigste Säule in den Verkäufen darstellen. Jedoch sollten sich die Hersteller und auch die Dienstleister darauf einrichten, dass sich mit diesem neuen Lösungstyp auch der Wettbewerb öffnet und sich die Kräfteverhältnisse im Markt ändern werden.
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