Der deutsche IT-Dienstleister Cellent wird indisch. Wipro hat mit der Muttergesellschaft von Cellent einen Kaufvertrag über 73,5 Millionen Euro geschlossen.
Der weltweit aktive indische Anbieter von IT-Dienstleistungen Wipro schluckt das deutsche Beratungsunternehmen
Cellent. Als Kaufpreis wurden 73,5 Millionen Euro vereinbart. Das Unternehmen ist bislang eine hundertprozentige Tochter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Bis Ende des ersten Quartals 2016 soll die Transaktion vollzogen sein.
Entlassungen sind infolge der Übernahme nicht geplant, teilte Peter Rohrbach, CEO von Cellent, auf Rückfrage mit. Auch beim Top-Management seien keine Veränderungen beabsichtigt. „Selbstverständlich werden aber im Laufe der Zeit Prozesse angepasst“, sagte Rohrbach.
Das Unternehmen mit Sitz in Fellbach bei Stuttgart beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 800 Consultants, die in der DACH-Region „ganzheitliche innovative IT-Lösungen und -Services“ anbieten. Zu den Kunden zählen auch viele Unternehmen aus der Produktions- und Automobilbranche. Gerade diese sind nach Aussage von N.S. Bala, Chief Executive – Manufacturing and Hi-Tech bei Wipro, interessant für den indischen Anbieter.
Cellent wird auch nach der Übernahme als eigenständige Marke weiter bestehen. Eine Umbenennung sei „derzeit nicht geplant“, teilte Peter Rohrbach, CEO von Cellent, mit. Ein Zusatz zum Markennamen sei aber nicht ausgeschlossen.
Wipro beschäftigt weltweit etwa 160.000 Menschen und ist in 67 Ländern aktiv. An der New Yorker Börse ist der Konzern mehr als 35 Milliarden Dollar wert. Sein Hauptquartier befindet sich in Bangalore, Indien. International ist Wipro der siebtgrößte Anbieter von IT-Dienstleistungen. Hierzulande hat das Unternehmen ebenfalls bereits etwa 1.000 Mitarbeiter, die nun von der Cellent-Belegschaft ergänzt werden.