Webhosting-Markt: Mehr als nur ein Baukasten

B2B-Händler sollten die Entwicklung im Auge behalten

von - 17.10.2017
Wer sich jetzt denkt "Was interessiert’s mich?", der denke bitte einmal kurz über die eigenen Vertriebskanäle nach. Sie vertreiben nur über Ihre eigenen Kanäle und Läden? Mit Kleinbetrieben haben Sie nichts zu tun? Glückwunsch - lehnen Sie sich zurück.
Aber wer ein Netzwerk aus lokalen Vertriebspartnern oder Händlern hat, oder Produkte im Einzelhandel anbietet, muss aktiv werden. Das gleiche gilt, wenn Ihre Lösungen als Brücken zwischen Händler und Endkunde fungieren. Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie Ihre Produkte bei Weiterverkäufern dargestellt werden? Würden Sie einen Vertragshandwerker mit dem Einbau eines Luxus-Badezimmers beauftragen, wenn auf dessen Webseite nur grob-pixelige, veraltete Bilder und keine aktuellen Informationen oder Kosten zu sehen sind? Oder wenn die Webseite allgemein nicht sehr vertrauenserweckend daherkommt?
Bei den Online-Auftritten von Kleinbetrieben geht es oft auch um die Darstellung und das Image der eigenen Produkte von B2B-Unternehmen, die von diesen Partnern vertrieben werden. Daher sollte es im Interesse aller B2B-Händler sein, ihre Partner zu schulen und abzuholen; auch um die Lücke derer zu schließen, die noch über gar keine Webseite verfügen.
Wer den Weiterverkäufer hier alleine lässt, der legt sein Schicksal schlimmstenfalls in die Hände eines 16jährigen Familienmitglieds des Firmenchefs, der im Unternehmen als Digital Native für die Webseite verantwortlich ist. Wenn es besser läuft, kommt ein Webseiten-Baukasten zum Einsatz. Eine Web-Agentur werden sie in den wenigsten Unternehmen finden, denn sie ist den meisten Unternehmen zu teuer. 
Es gilt zudem zu überlegen, welche Services der B2B-Händler seinen Vertriebspartnern an die Hand geben kann, damit dieser die eigenen Produkte besser vertreiben kann. Im Falle des Luxus-Badezimmer-Herstellers könnte es ein Widget zum virtuellen Showroom sein, oder ein interaktiver Badezimmerplaner. Ein Farbenhersteller könnte einen Online-Farbplaner zur Verfügung stellen, damit der Kunde Online überprüfen kann, wie welche Farbmischung an der Wand wirken würde.

"Bin ich schon drin?"

Trotz 28 Jahre World Wide Web haben längst nicht alle Unternehmen den Sprung ins Netz geschafft - nun, zumindest nicht viel weiter als Boris Becker im 1999er AOL-Werbespot. Wer von Laufkundschaft lebt, der mag damit auf den ersten Blick gut leben können, aber auch für solche Unternehmen ändert sich die Welt durch die digitale Realität. Denn die Webseite wird auch zum zentralen Anlaufpunkt für Bewerbungsprozesse, Ausschreibungen, Aktionen oder sogar Personalplanung. Je mehr unserer tagtäglichen Aktionen und Interaktionen online stattfinden, desto wichtiger wird eine professionelle Webpräsenz auch für Kleinbetriebe - ganz praktisch und ohne das wortgewaltige Bohei der "Digitalisierung".
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