Bei Vodafone dominieren die Minuszeichen

In der Pressemitteilung, die Vodafone zu den aktuellen Geschäftszahlen herausgegeben hat, wird Jens Schulte-Bockum noch fast freudig zitiert: Man gewinne weiter Vertragskunden, heißt es da, und auch die Integration komme gut voran.

Der für alle überraschende Rücktritt von Schulte-Bockum, den der Deutschland-Chef selbst damit begründet, dass er seinen "Kurs der nachhaltigen Verbesserung des Unternehmens nicht umfassend umsetzen kann", offenbart hingegen massive Schwierigkeiten und wohl auch Meinungsverschiedenheiten mit den Konzernlenkern in London.

Klar ist: Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014/2015 machen weiterhin hohen Handlungsbedarf deutlich - denn eine echte Trendwende zum Besseren ist nach dem Krisenjahr 2013/2014 noch nicht erkennbar.

So konnte Vodafone zwar den Umsatzrückgang etwas eindämmen, dennoch verliert der Netzbetreiber weiterhin beim Serviceumsatz. Unter Herausrechnung des Kabelgeschäfts liegt dieser im Gesamtjahr um 3,2 Prozent unter dem des Vorjahres, im vierten Quartal (Januar bis März 2015) betrug der Rückgang 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Mobilfunk lag der Serviceumsatz mit 1,501 Milliarden Euro im 4. Geschäftsquartal um 3,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahres; im DSL-Festnetzgeschäft mit 468 Millionen Euro beträgt das Minus 3,0 Prozent. Ein Lichtblick ist hingegen das Kabelgeschäft. Hier legte das Unternehmen beim Serviceumsatz binnen Jahresfrist um 6,3 Prozent auf 483 Millionen Euro zu  - allerdings schwächte sich das Wachstum in den letzten drei Monaten mit einem Plus von 1,1 Prozent etwas ab.

Die Zahl der Mobilfunkkunden lag zum 31.03.2015 bei 30,943 Millionen; drei Monate zuvor waren es noch 31,515 Millionen. Deutlich nach oben ging es allerdings mit den Vertragskunden: Hier zählt Vodafone nun 16,241 Millionen Teilnehmer (Vorquartal: 15,860 Millionen). An das Kabelnetz sind 2,628 Millionen (Vorquartal: 2,505 Millionen) angeschlossen; DSL nutzen 2,822 Millionen Teilnehmer (Vorquartal: 2,852 Millionen). Die Zahl der TV-Kunden reduzierte sich um 0,9 Prozent auf 7,903 Millionen (Vorquartal: 7,979 Millionen).