Zu wenig Programmierer
Verzögerung bei Corona-Hilfen wegen Personalmangel
von
Max
Bold - 23.02.2021
Foto: fotogestoeber / shutterstock.com
Die verspätete Auszahlung der Coronahilfen in Deutschland ist auf einen Mangel an Programmierkapazität zurückzuführen, um die notwendigen Onlineformulare zu erstellen, ließ das Bundeswirtschaftsministerium wissen.
Edward Lenssen ist CEO der niederländischen Beech IT.
(Quelle: www.beech.it )
Üblicherweise rechnet man mit einer Produktivität von zehn bis 50 Codezeilen je Mitarbeiter und Tag. Ein Softwareentwicklungsprojekt mit einem Aufwand von 1.000 Personentagen, also in etwa fünf Personenjahre, produziert somit zwischen 10.000 und 50.000 Codezeilen. Zur Einordnung: In einem Smartphone mit dem Betriebssystem Android werkeln rund 14 Millionen Programmzeilen. Die Diskrepanz zwischen dem notwendigen Aufwand einerseits und den stark wachsenden Programmgrößen andererseits verdeutlicht die immense Lücke bei der Softwareentwicklung. "Das ohnehin drängende Problem wird dadurch verschärft, dass die Softwaresysteme immer komplexer werden", sagt Edward Lenssen: "Schließlich ging es auch bei den Coronahilfen nicht nur um bloße Formulare, sondern vor allem auch um die Anbindung an die entsprechenden IT-Systeme zur weiteren Verarbeitung der eingegebenen Daten."