Übernahme in USA gibt Merck Schwung

Laborsparte als Zugpferd

von - 06.03.2020
In der Spezialchemie leidet Merck bei Flüssigkristallen etwa für Smartphone-Displays unter asiatischer Konkurrenz, was die hohe Profitabilität belastet. Mit dem Kauf von Versum gelang es nun, Umsatzrückgänge in der Chemie-Sparte mehr als auszugleichen. Bei Pigmenten etwa für Autolacke bekam Merck das raue Marktumfeld zu spüren. Man werde das Geschäft aber behalten, betonte Oschmann.
Größtes Zugpferd für Merck war erneut die boomende Laborsparte. Merck verdient hier besonders gut an Dienstleistungen und Produkten rund um die Arznei-Herstellung. In der Pharmasparte verkaufte sich das neue Medikament Mavenclad gegen Multiple Sklerose, das vergangenes Jahr die Zulassung in den USA erhalten hatte, besser als erwartet.
Im Gesamtjahr 2019 kletterte der Umsatz um 8,9 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro. Unterm Strich sank der Gewinn um gut 60 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, da Merck 2018 das Geschäft mit rezeptfreier Arznei an den Konsumgüterriesen Procter & Gamble verkauft und so einen Sonderertrag verbucht hatte. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Merck-Aktien stiegen um 3 Prozent. Die Anteilseigner sollen nun eine etwas höhere Dividende von 1,30 Euro je Aktie erhalten.
Nach der Übernahme von Versum will Merck zunächst auf große Zukäufe verzichten und Schulden abbauen. Sie haben sich im vergangenen Jahr gegenüber 2018 auf 12,4 Milliarden Euro netto fast verdoppelt.
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