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Telekom-Spitzel - 3,5 Jahre Haft

von - 02.12.2010
Telekom-Spitzel: 3,5 Jahre Haft
Im Prozess um die Telekom-Spitzelaffäre, bei der ein Angestellter Dutzende Gewerkschafter und Journalisten ausspionierte, steht das Urteil fest: dreieinhalb Jahre Haft für den Angeklagten Klaus T.
Der Angeklagte hatte Dutzende Aufsichtsräte, Gewerkschafter und Jounalisten ausspoiniert und dafür systematisch Verbindungsdaten von Festnetz- und Mobiltelefonen erfasst, um herauszufinden, wie vertrauliche Informationen das Unternehmen verlassen hatten. Damit habe er das Fernmeldegeheimnis verletzt und sich der Untreue und des Betrugs schuldig gemacht.
Klaus T. hatte im Verfahren die Verantwortung für die Bespitzelungen allein übernommen. Anfangs waren noch drei weitere Personen im Prozess angeklagt gewesen. Das Verfahren wurde bei zweien von ihnen wegen geringer Schuld gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Das Verfahren gegen einen Berliner Unternehmer werde aus gesundheitlichen Gründen gesondert behandelt, so die FTD. Der ehemalige Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke hatte im aktuellen Verfahren bestritten, den Auftrag für die Bespitzelungen gegeben zu haben.
Der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Gerhart Baum vertritt einen Teil der Betroffenen und zeigte sich enttäuscht über den Urteilsspruch: "Es ist enttäuschend, dass die größte Spitzelaffäre in Deutschland mit einem Angeklagten zu Ende geht. Er hat nicht auf eigene Faust gehandelt", zitiert ihn die FTD.
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