Nach geplatztem Börsengang

Softbank übernimmt taumelnden Büroraum-Anbieter WeWork

von - 23.10.2019
WeWork
Foto: WeWork
Das Zittern hat ein Ende für WeWork: Nach einem geplatztem Börsengang schien es so, als ginge dem Start-up schon Ende November das Geld aus. Jetzt aber naht die Rettung: Der Großaktionär Softbank pumpt weitere 9,5 Milliarden US-Dollar in WeWork.
Der Büroraum-Anbieter WeWork ist nach dem geplatzten Börsengang wie erwartet von seinem Großaktionär Softbank gerettet worden. Der japanische Technologie-Investor pumpt weitere 9,5 Milliarden US-Dollar über neue Kredite und den Kauf von Anteilen in das verlustträchtige und viel Geld verbrennende Start-up.
Sobald die diversen Finanztransaktionen wie neue Kredite über fünf Milliarden Euro und der Anteilsankauf von Altaktionären wie den erst vor kurzem vom Chefposten zurückgetretene Mitgründer Adam Neumann abgeschlossen sind, wird Softbank 80 Prozent an Wework halten. Dies teilten WeWork und Softbank in New York und Tokio mit.

Nur noch acht Milliarden US-Dollar wert

Softbank und sein mit saudi-arabischen Geldern gestützter Fonds Vision Funds haben bereits neun Milliarden US-Dollar in WeWork investiert und halten den IPO-Unterlagen zufolge 29 Prozent an dem Unternehmen. Im Rahmen der neuen Geldspritze aus Japan wird WeWork nur noch mit acht Milliarden US-Dollar bewertet und kommt damit nur noch auf einen Bruchteil dessen, was das Unternehmen Anfang des Jahres wert war.
Laut US-Medien zählte das 2010 gegründete Unternehmen im Januar mit einer Bewertung von 47 Milliarden US-Dollar zu den wertvollsten Start-ups der Welt. Doch diese hohe Bewertung war über einen Börsengang nicht zu realisieren.

Keine gute Nachricht für die Softbank-Aktionäre

Die ambitionierten Börsenpläne Neumanns scheiterten im September kläglich. Zudem ist das operative Geschäft weiter tief in den roten Zahlen und das Geld wurde zuletzt sehr knapp. Bereits gegen Ende des Jahres wären die Kassen ohne das neue Geld aus Japan wohl leer gewesen.
Für Neumann ist die WeWork-Übernahme durch Softbank wohl mit einem goldenen Handschlag versehen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg darf er im Zuge des Deals Anteile für bis zu eine Milliarde US-Dollar an Softbank verkaufen, bekommt zudem einen millionenschweren Kredit und Beratergebühren in dreistelliger Millionenhöhe.
Für die Softbank-Aktionäre ist der Niedergang WeWorks keine gute Nachricht. So gab der Kurs des Unternehmens, das unter anderem auch bei Wirecard engagiert ist, nach Bekanntgabe der neuen Milliardenspritze um mehr als drei Prozent auf 4164 Yen. Damit baute die Aktie ihre Verluste der vergangenen Monate aus. Im April hatte das Papier noch fast 6.000 Yen gekostet.
Verwandte Themen