Mobile Device Management: Risiko für Unternehmen

Große Kluft zwischen Theorie und Praxis

von - 23.11.2016
Die Studie offenbart zudem, wie leichtfertig Unternehmen beim Thema Mobiles im Unternehmenseinsatz sind: 49 Prozent der Firmen erlauben beispielsweise Mitarbeitern die geschäftliche Nutzung privater Smartphones, bei privaten Tablets sind es 34 Prozent; gleichzeitig haben 58 Prozent der Unternehmen keine klaren Regeln für den Umgang mit mobilen Endgeräten – egal ob privat oder von der Firma gestellt – festgelegt. Im Umkehrschluss heißt das, dass Unternehmen keine Kon­trolle darüber haben, wie ihre Mitarbeiter mobile Endgeräte nutzen.
Die Autoren der Studie sehen aber auch Potenzial: Denn immerhin glauben 52 Prozent der Befragten, die derzeit noch keine EMM-Lösungen im Einsatz haben, sie würden von Produktivitäts-Tools profitieren, die auch in EMM-Lösungen enthalten sind. Es scheint demnach vor allem Unwissenheit beziehungsweise mangelnde Aufklärung zu sein, die Unternehmen zur Zurückhaltung beim Thema EMM treibt. Und Besserung ist derzeit nicht in Sicht, denn laut der Studie machen überwältigende 61 Prozent der europäischen Unternehmen nur einen geringen oder gar keinen Fortschritt dabei, sich an der digitalen Revolution zu beteiligen.
Doch Mitarbeiter, vor allem die jüngeren, fordern innovative Möglichkeiten zum Arbeiten – und Mobilität spielt hier eine zentrale Rolle. Auch bei Entwicklungen wie dem Internet der Dinge (IoT) steht Mobilität im Zentrum der meisten Lösungen. Das betont auch Carl Rodrigues, President und CEO des EMM-Experten Soti und Auftraggeber der Studie: „Das Internet der Dinge wird die Mobility-Management-Herausforderungen exponentiell vergrößern, da Experten bis 2020 von mindestens 50 Milliarden Dingen im Einsatz ausgehen.“ Die Unternehmen müssten sich deshalb Mobilität zu eigen machen, um den Weg für das Internet der Dinge zu ebnen.

Nächster Schritt: Unified Endpoint Management

Für besseren Schutz mobiler Endgeräte könnte indes Unified Endpoint Management (UEM) die nächste Entwicklungsstufe bei EMM-Lösungen darstellen. Dabei wird die Verwaltung von Desktops und Mobiles in einem System zusammengefasst. Der UEM-Ansatz klingt auf Anhieb sehr attraktiv: Denn bislang standen für die Lösungsanbieter immer die Endgeräte im Mittelpunkt, nicht aber die Anwender. Bei UEM ist genau das Gegenteil der Fall: Der Endanwender steht im Fokus.
Im optimalen Fall vereint die UEM-Lösung dabei die Einfachheit von MDM- oder EMM-Lösungen mit der Verlässlichkeit bewährter CLM-Software (Client Lifecycle Management). Dies ermöglicht IT-Abteilungen, die Bereitstellung und Verwaltung des sicheren Zugangs zu Unternehmensnetzwerken und -daten zu managen, unabhängig vom Gerät, Betriebssystem, Applikations-/Service-Set oder dem Nutzer. Ein Ansatz, der laut Cosynus-Geschäftsführer Michael Reibold die sichere Einbindung von Mobiles deutlich forcieren wird.
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