Das KMU-Business hat großes Potenzial

Das KMU-Business im Fokus

von - 24.10.2018
com! professional: Welche Kundengruppen sind für Schneider Electric am wichtigsten?
Barro: Im Data-Center-Markt ist für uns hier das Geschäft mit Colocation-Anbietern sowie Cloud- und
Der Franzose Vincent Barro arbeitet seit Mai 2017 in der Schweiz
(Quelle: George Sarpong/NMGZ )
Service-Pro­vidern tragend. Etwas mehr konzentrieren möchte ich mich in nächster Zeit allerdings auch auf das KMU-Business.
com! professional: Welches Potenzial sehen Sie dort?
Barro: Ich sehe im KMU-Business sehr großes Potenzial. Grundsätzlich steigen bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen die Ansprüche an die IT-Infrastruktur laufend. Sie müssen sich ebenfalls digitalisieren und stoßen beim eigenen Betrieb je länger, je mehr an Grenzen. Dann baut man sich entweder selber ein professionelles Data Center oder geht zu einem Service-Provider und kauft sich diese Dienstleistung entsprechend ein.
com! professional: Was braucht es noch, damit Sie in diesem Markt neue Kunden gewinnen können?
Barro: Es braucht am Markt sicherlich noch mehr Markenbekanntheit von Schneider Electric. Hierzu werden wir unsererseits noch mehr Kommunikationsarbeit betreiben. Mit unseren Niederlassungen sind wir aber insgesamt schon sehr präsent. Investieren wollen wir künftig auch verstärkt in weitere Standorte. Für uns als französisches Unternehmen bietet sich das etwa die Westschweiz auch aus sprachlicher Sicht an.
com! professional: Was machen Sie besser als Ihre Mitbewerber?
Barro: Im Data-Center-Bereich können wir unseren Kunden eine Gesamtlösung von A bis Z anbieten - mit Mittel- und Niederspannung, USV, Software und Rack-Infrastruktur. Aktuell verfügt kein Mitbewerber über ein vergleichbares Angebot. Und dass man sich die einzelnen Produkte nicht von verschiedenen Anbietern zusammenkaufen muss, sondern alles aus einer Hand erhält, kommt gerade bei Großkunden sehr gut an. Generell versuchen wir auch, uns stark auf die Kunden zu fokussieren. Wir gehen nicht zu ihnen, um ein schnelles Geschäft abzuschließen. Vielmehr wollen wir die konkreten Ansprüche der Kunden verstehen und eine langfristige Geschäftsbeziehung aufbauen. Denn ein Data Center zu bauen, ist für jede Firma ein großes Projekt, das mit vielen Herausforderungen verbunden ist.
com! professional: Bei welcher Kundengröße sehen Sie für Schneider Electric am meisten Potenzial?
Barro: Die großen Data Center sind für uns enorm wichtig. Mein Ziel ist es deshalb, alle großen Data
Center in der Schweiz als Kunden zu gewinnen. Ein Produkt von Schneider Electric sollte im Minimum vorhanden sein. Aber natürlich sind unsere Lösungen auch für KMU interessant - besonders auch Service-Leistungen. Es ist deshalb sicher ein Mix aus beiden Segmenten.
com! professional: Apropos: Sie haben in diesem Jahr Ihre Service- Abteilung reorganisiert. Was hat sich damit geändert?
Barro: Wir begleiten die Kunden nun vom Anfang bis zum Ende ihres Projekts. Mit EcoStruxure liefern wir ihnen ein Werkzeug, um Daten aus ihrem Rechenzentrum zu analysieren und Probleme frühzeitig zu antizipieren, bevor teure Wartungsarbeiten nötig werden. Sie zahlen unter dem Strich also nur für das, was sie wirklich brauchen.
com! professional: Das Service-Geschäft ist für Schneider Electric aber dennoch ein wichtiger Aspekt?
Barro: Definitiv, wir vergrößern unser Service-Team auch laufend. Schließlich muss im Data-Center-Business alles zu jeder Zeit reibungslos funktionieren. Bei den Kunden ist der Service-Teil deshalb meist entscheidend für die Wahl eines Geschäftspartners. Deswegen investiert Schneider Electric stark in diesem Bereich.
com! professional: Sie vergrößern Ihr Service-Team und wachsen generell. Dafür brauchen Sie Fachkräfte. Wie kommen Sie an diese heran?
Barro: Wir wollen wachsen und suchen in der Tat sehr viele Leute. Wir möchten auch versuchen, den Frauenanteil im Unternehmen zu erhöhen. Aber es ist effektiv nicht einfach, die guten Fachleute zu finden. Aus diesem Grund hat Schneider Electric in der DACH-Region nun eine neue Human-Resources-Policy namens Flexibility@Work eingeführt. Damit wollen wir unseren Mitarbeitenden zeitgemäße Arbeitsmodelle mit digitalen Mitteln ermöglichen - also wo möglich unter anderem Home Office, Jobsharing oder auch Teilzeitarbeit anbieten. Denn um für potenzielle Angestellte attraktiv zu sein, muss man sich heutzutage auch als Unternehmen gut verkaufen können.
com! professional: Wie sieht denn Ihr persönliches Ziel für die Zukunft von Schneider Electric aus?
Barro: Im Data-Center-Bereich will ich sicher den Kurs beibehalten, den der Konzern eingeschlagen hat. Allgemein möchte ich den Namen Schneider Electric aber bekannter machen. Manchmal verwechselt man uns leider noch mit einem berühmten Schweizer Lifthersteller oder hält uns für ein deutsches Unternehmen. Wir sind eine sehr große Firma und weltweit tätig. In Frankreich oder China sind wir sehr bekannt. Nun soll der Brand auch hier stärker wahrgenommen werden.
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