Trotz dritter Welle

Industrie sieht Lichtblick in Corona-Krise

von - 13.04.2021
Corona und die Industrie
Foto: Maha Heang 245789 / shutterstock.com
Eine Erholung der angespannten Lage scheint in Sicht. Entscheidend sei flächendeckendes Testen und Impfen. Die Industrie ist allerdings gegen ein verpflichtendes Testangebot am Arbeitsplatz, wie es die Bundesregierung plant.
Trotz der weiter rollenden dritten Corona-Welle sehen die deutschen Kernbranchen Maschinenbau und Elektrotechnik relativ gute Chancen auf neue wirtschaftliche Stärke schon in diesem Jahr. Wie in so vielen anderen Bereichen hängt die Erholung jedoch auch hier an einem möglichst flächendeckenden Testen und Impfen, wie am Montag zum Start der Hannover Messe deutlich wurde - wenngleich die Branchenvertreter eine Testpflicht am Arbeitsplatz ablehnen.
Normalerweise ist die Veranstaltung die größte Industrieschau der Welt. Diesmal läuft sie wegen der anhaltend heiklen Corona-Lage in einem rein digitalen Format mit Online-Präsentationen, Livestreams und Videokonferenzen ab. Mehr als 1.800 Aussteller sind dabei. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte zur Eröffnung, die weitere Wirtschaftsentwicklung hänge entscheidend davon ab, inwieweit die Ausbreitung des Virus rasch unter Kontrolle gebracht werden könne.

Deutsche Industrie ist zuversichtlich für kommende Monate

Die deutsche Industrie geht dabei mit gewisser Zuversicht in die kommenden Monate. Realistisch sei für die Produktion "ein kräftiges Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Jedoch bezieht sich dieses mögliche Wachstum nach dem Corona-Einbruch 2020 nun auf ein tieferes Ausgangsniveau.
Viele Unternehmen erhielten wieder deutlich mehr Bestellungen, sagte Russwurm. In etlichen Bereichen habe der verlängerte Lockdown indes Folgen. Die Wirtschaftsleistung dürfte 2021 laut aktualisierter BDI-Prognose um drei Prozent zulegen - einen halben Prozentpunkt weniger als zunächst angenommen. Voraussetzung zudem: ein "weitgehendes Zurückfahren pandemiebedingter Einschränkungen bis zum frühen Herbst" sowie keine weiteren Auflagen für das produzierende Gewerbe. "Entscheidend ist, dass Deutschland beim Impfen mit der Hilfe von Haus- und Betriebsärzten flexibler wird und Tempo macht."
Auch Merkel setzt zur Eindämmung der Corona-Infektionen auf die Impfungen - und auf Tests. "Wir müssen sagen, dass diese dritte Welle für uns vielleicht die härteste ist", erklärte die Regierungschefin. Die Infektionszahlen seien derzeit viel zu hoch, die Auslastung der Intensivstationen nehme wieder zu. Um die Welle zu brechen, sei "die wichtigste Waffe, die wir haben, das Impfen", betonte sie. "Und das Testen hilft uns, eine Brücke zu bauen, bis das Impfen wirkt."
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