Digital Workplace & Mobility

Wie IDC den Arbeitsplatz der Zukunft sieht

von - 20.06.2018
IDC Workplace
Foto: NMGZ
Wie Technik die Arbeit in den nächsten Jahren konkret verändern wird, haben Experten in Zürich aufgezeigt. Manch vermeintlicher Hype könnte schneller in den Arbeitsalltag einziehen, als manchen vielleicht lieb sein wird.
Immer mehr Menschen studieren. Eine Berufslehre, so scheint es, reicht nicht mehr aus. Der technische Wandel fordert höhere Qualifikationen. Wer arbeitet, wird künftig selbst mit Hochschulabschluss regelmäßig die Schulbank drücken müssen, egal ob in der echten Schule oder vielleicht in einigen Jahren in einem virtuellen Klassenzimmer. 
Wo stehen wir heute beim Wandel der Arbeitswelt und welche Rolle spielt die IT-Abteilung hierbei? Dieser Frage gingen die Analysten des Marktforschers und Beratungshauses IDC nach.
Ihre Ergebnisse präsentierte diese Woche Mark-Alexander Schulte, Senior Consultant bei IDC, im Zürcher Hotel Hyatt. Schulte machte klar, dass Technik die Arbeit wie wir sie heute kennen verändern wird. Firmenkultur, Fachkompetenzen, Talentgewinnung und selbst der Arbeitsort wandeln sich. Treiber sind neben neuer Technik auch neue Anwender.
So benötigen nicht mehr nur Büroarbeiter einen PC mit Business Software, auch in anderen Bereichen hält IT Einzug. Etwa bei Servicemitarbeitern im Außendienst, der vor Ort beim Kunden über die Cloud die Leistungen verbuchen und dem Kunden die Rechnung ausstellen will. Oder am Fließband wo bereits heute mit Augmented und Virtual Reality Devices experimentiert wird. Weitere Treiber sind laut Schulte neue Regulierungen wie die europäische Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) und IT-Security. 

Machine Learning hält Einzug am Arbeitsplatz

Die Künstliche Intelligenz ist dieses Jahr das Trendthema. Doch für Schulte ist KI mehr als nur ein Hype. In zwei Jahren werden dem Consultant zufolge ein Viertel aller Unternehmensanwendungen KI-Fähigkeiten von Smart Devices wie dem Handy nutzen.
Machine-Learning-Funktionen in Handykameras sind also erst der Beginn. In den nächsten fünf Jahren werde jeder fünfte Wissensarbeiter in irgendeiner Form mit einem Machine-Learning-System arbeiten. Sei es Bot, Smart Agent oder ein anderes kognitives System, betonte Schulte.

Smartphones und Wearables lösen PCs ab

Bei den Clients schreitet die Ablöse des klassischen PCs bei der installierten Basis weiter voran. Mobile Devices, allen voran Smartphones, laufen dem Desktop-Rechner den Rang ab. Es werde mehr Mobile Clients als windowsbasierte PCs geben. Der Anteil von Desktops werde in fünf Jahren bei 7 Prozent liegen, jener der mobilen Geräte bei 62 Prozent.
Mit Blick auf die Entwicklung von AR- und VR-Systemen erwarten IDCs Analysten auch einen verstärken Einsatz von Wearables am Arbeitsplatz. Heutige Beispiele seien etwa AR-Anwendungen bei Ikea für die Einrichtung von Zimmern oder bei Volvo an der Fertigungslinie der Autoproduktion.
"Wir sehen, dass hier ein hohes Interesse besteht", sagte Schulte und forderte die Technikanbieter auf, ihre Hausaufgaben zu machen. Die Technik sei noch im Entwicklungsstadium und die Hersteller entsprechend gefragt, bald hochwertige Lösungen anzubieten.
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