Reduzierte Arbeitszeit

Heil hält Vier-Tage-Woche für geeignete Maßnahme

von - 19.08.2020
Hubertus Heil
Foto: Danny Gohlke / dpa
Der Strukturwandel etwa in der Automobil-Industrie ist in vollem Gange. Wie könnte eine Antwort aussehen? Arbeitsminister Heil sieht in weniger Arbeit eine Möglichkeit.
In der Diskussion um eine Vier-Tage-Woche hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine verringerte Arbeitszeit als möglicherweise geeignetes Mittel bezeichnet, um den Arbeitsmarkt zu stützen.
"Reduzierte Arbeitszeit bei teilweisem Lohnausgleich kann eine geeignete Maßnahme sein, wenn sich die Sozialpartner darauf verständigen", sagte Heil den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). "Gute und pragmatische Ideen sind gefragt, um gemeinsam durch die Krise zu kommen", so Heil.
Die IG Metall hat zur Rettung von Jobs in der Metall- und Elektroindustrie eine Vier-Tage-Woche ins Gespräch gebracht. "Die Vier-Tage-Woche wäre die Antwort auf den Strukturwandel in Branchen wie der Autoindustrie. Damit lassen sich Industriejobs halten, statt sie abzuschreiben", hatte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, gesagt. Er sprach von "einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten, damit es sich die Mitarbeiter leisten können".

Der Vorschlag ist umstritten. So hatte etwa der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, gesagt, er halte die Einführung einer Vier-Tage-Woche für machbar - allerdings nur bei Verzicht auf vollen Lohnausgleich. Der CDU-Wirtschaftsrat lehnte eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit mit begrenztem Lohnausgleich für Branchen im Strukturwandel ab. "Eine Arbeitszeitverkürzung mit teilweisem Lohnausgleich treibt die Lohnkosten weiter", hatte Wolfgang Steiger, der Generalsekretär des Rates, der "Passauer Neuen Presse" gesagt.
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