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Die Fritzbox als Streaming-Server

von - 06.12.2009
Die Fritzbox als Streaming-Server
Eine spezielle Firmware macht aus der Fritzbox einen Streaming-Server. Damit verteilen Sie kabellos Musik und Videos an Stereoanlage und Fernseher. Auch andere Funktionen lassen sich nachrüsten.
Auch für die Fritzbox 7170 enthält ein Firmware-Update neue Funktionen. Damit richten Sie einen Push-Service ein, der Infos der Fritzbox per E-Mail ver­sendet, nutzen Energiesparfunktionen und empfangen Faxe ohne Faxgerät.
Firmware-Update 
Um die neuen Funktionen zu nutzen, installieren Sie auf der Fritzbox 7270 eine Labor-Firmware. Der Vorgang ist reversibel. Auf der Fritzbox 7170 benötigen Sie die Firm­ware-Version 29.04.76.
Voraussetzungen
Sie brauchen für die Streaming-Funk­tion und für IPv6 eine Fritzbox 7270. Alle anderen Funktionen lassen sich auch auf einer Fritzbox 7170 einrichten. 
Für die Streaming-Funktion benötigen Sie einen Fritz WLAN USB Stick 1.1. Das ist die alte Generation. Mit den neuen Fritz-Sticks, die den WLAN-Standard 802.11n unterstützen, funktioniert es nicht. Installieren Sie diesen Stick zunächst wie gewohnt auf Ihrem PC.
Firmware auf Fritzbox installieren
Laden Sie die Labor-Firmware-Versionen „AVM Streaming Stick“ und „IPv6“ von der Webseite www.avm.de herunter und entpackenSie die ZIP-Dateien.
Im nächsten Schritt sichern Sie die Einstellungen Ihrer Fritzbox in einer Datei. Dazu klicken Sie unter „Einstellungen, Erweiterte Einstellungen, Sys­tem, Firmware-Update“ auf „Firmware-Datei“. Dort wählen Sie „Einstellungen sichern“. Dann klicken Sie auf „Durchsuchen…“ und wählen die passende Firmware aus. Ein Klick auf „Update starten“ installiert diese. Das dauert ungefähr eine Minute. Nach einem Reset ist Ihre Fritzbox einsatzbereit.
Um von der Labor-Firmware wieder zur alten Firmware zurückzukehren, wählen Sie im Firmware-Update die in der ZIP-Datei der Labor-Firmware enthaltene Version 54.04.76 aus. Dann wählen Sie „Einstellungen, Einstellungen sichern“ und stellen die Angaben aus der zuvor erstellten Datei über „Einstellungen wiederherstellen“ wieder her.
Um auf der Fritzbox 7170 die aktuelle Firmware einzuspielen, wählen Sie im Menü „Firmware-Update“ den Punkt „Online-Update“ und klicken dort auf „Neue Firmware suchen“.
Firmware auf Stick installieren
Zuerst rufen Sie die Datei „AVM_Fritz!_WLAN_Stick_Control_Setup.exe“ aus dem Firmware-Paket auf. Dann aktivieren Sie die Option „Kabelloser Massenspeicher (AVM Streaming Stick)“. Folgen Sie den Anweisungen des Assistenten zur Erkennung des Sticks. Nach einem abschließenden Klick auf „Weiter“ beginnt die Installation der Firmware. 
Stecken Sie den Stick dann in die Fritzbox, um die Sicherheitseinstellungen zu übertragen. Sobald die Info-LED der Box aufhört zu blinken, ist Ihr Streaming-Stick einsatzbereit.
Um das Update rückgängig zu machen und den Stick wieder als WLAN-Empfänger zu verwenden, rufen Sie die Setup-Datei erneut auf und wählen die gewünschte Funktion aus.
Fritzbox knacken 
Nachdem Sie die entsprechende Firmware eingespielt haben, probieren Sie die neuen Funktionen aus.
Streaming einrichten
Diese Funktion benötigt die Labor-Firmware „AVM Streaming Stick“. Der Streaming-Stick überträgt Multimedia-Inhalte kabellos an Abspielgeräte, die eigentlich nicht netzwerkfähig sind. Die Dateien liegen tatsächlich aber auf einem USB-Speicher, der direkt an der Fritzbox angeschlossen ist.
So geht’s: Schließen Sie einfach einen USB-Stick mit den zu streamenden Musikstücken, Bildern oder Filmen an Ihre Fritzbox an. Stecken Sie dann den Streaming-Stick an das Zielgerät. Das kann die Stereoanlage sein, ein Internetradio, ein DVD-Player, ein elektro­nischer Bilderrahmen, der Fernseher oder ein PC — kurz alles, was einen USB-Anschluss hat und Multimedia-Dateien wiedergibt. Die Fritzbox überträgt die Daten per WLAN von der Fritzbox über den Streaming-Stick auf das Zielgerät.
Da sich der USB-Speicher auch problemlos aus der Ferne befüllen lässt, können Sie theoretisch aus Ihrem Urlaub Fotos direkt auf den elektronischen Bilderrahmen der Daheimgebliebenen senden.
IPv6 freischalten
Diese Funktion benötigt die Labor-Firmware „IPv6“ für die Fritzbox 7270. IPv6 ist der Nachfolger von IPv4, dem Protokoll für die Kommunikation von PCs im Internet und in lokalen Netzwerken.
Da IPv4 lediglich rund 4,3 Milliarden IP-Adressen ermöglicht und diese vo­raussichtlich Ende 2010 aufgebraucht sein werden, rückt IPv6 allmählich in den Vordergrund, da es ungleich mehr IP-Adressen zur Verfügung stellt. Um auf Webseiten und Dienste zuzugreifen, die bereits IPv6 verwenden, schalten Sie diese Funktion frei. 
So geht’s: Öffnen Sie die Bedienoberfläche der Fritzbox, indem Sie in das Adressfeld Ihres Browsers http://fritz.box eintippen. Wechseln Sie zu „Einstellungen, Erweiterte Einstellungen, Internet“ und dort zum Reiter „IPv6“. Setzen Sie ein Häkchen bei „Unterstützung für IPv6 aktivieren“. Wenn Ihr DSL-Provider IPv6 noch nicht unterstützt, aktivieren Sie „IPv6 über eine IPv4-Anbindung nutzen (6to4)“. 
Unter Windows Vista und 7 ist IPv6 bereits standardmäßig installiert. Bei Windows XP müssen Sie IPv6 zunächst in den „Netzwerkverbindungen“ der Systemsteuerung nachinstallieren. 
Um die Funktion zu testen, starten Sie die Eingabeaufforderung und geben den Befehl ping.-6.fritz.box ein. Wenn eine IPv6-Verbindung zwischen PC und Fritzbox besteht, sehen Sie da­raufhin IPv6-Adressen (Bild C).
Die Liste der IPv6-Webseiten ist noch recht klein, eine Auswahl bietet http://sixy.ch.
Push-Service konfigurieren
Der Push-Service liefert Ihnen regel­mäßig  Informationen Ihrer Fritzbox per E-Mail. Dazu gehören Verbindungsdaten, eine Liste der Anrufe, die Online-Zeit und das Ereignisprotokoll. Die Funktion gibt es schon länger, der Umfang der gesendeten Informationen ist aber neu. So lassen sich jetzt auch Daten der DSL-Leitung übermitteln.
So geht’s: Klicken Sie in der Bedienoberfläche auf „Einstellungen“. Anschließend klicken Sie auf der linken Seite auf „System“ und dann auf „Push Service“. Setzen Sie ein Häkchen bei „FRITZ!Box Push Service aktivieren“.
Direkt darunter bestimmen Sie, wie oft Sie die E-Mails erhalten wollen. Zur Auswahl stehen täglich, wöchentlich und monatlich. Auf der gleichen Seite tragen Sie Ihre E-Mail-Adresse ein sowie das passende Passwort. Jetzt wechseln Sie zum Reiter „Erweiterte Einstellungen“. Dort legen Sie fest, welche Informationen Sie erhalten wollen. 
Zusätzlich geben Sie die Daten des SMTP-Servers an, der die E-Mails verschicken soll. Diese Information erhalten Sie von Ihrem E-Mail-Provider. Bei GMX zum Beispiel ist der SMTP-Server mail.gmx.net. Mit einem abschließenden Klick auf „Push-Service testen“ prüfen Sie, ob alles ordnungsgemäß funktioniert.
Energiesparfunktion nutzen
Die Fritzbox bietet eine Reihe von Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu minimieren. Relativ neu ist die Option, USB-Festplatten nach einer bestimmten Zeitspanne der Inaktivität in den Energiesparmodus zu versetzen. 
So geht’s: Klicken Sie in „Erweiterte Einstellungen“ auf „USB-Geräte“. Hier wählen Sie den Unterpunkt „USB-Speicher“. Setzen Sie ein Häkchen vor die Option „Energiesparfunktion für USB-Festplatten aktivieren“. Daneben legen Sie die Zeitspanne fest, sie liegt zwischen 5 und 120 Minuten. Der Button „Test“ prüft die Funktion.
Zusätzlich lässt sich über Nacht WLAN deaktivieren, was zum einen Strom spart und zum anderen auch die Sicherheit erhöht. Sie finden die entsprechende Funktion in den erweiterten Einstellungen unter „System, Nachtschaltung“.
Der „Energiemonitor“ veranschaulicht die aktuelle und die durchschnittliche Einsparung. Er befindet sich im „System“-Menü. Dort lassen sich nicht benötigte Ports deaktivieren.
Faxempfang ohne Faxgerät
Mit der Fritzbox empfangen Sie Faxe, ohne den PC einzuschalten oder ein Faxgerät anzuschließen. Die Box nimmt die Faxe entgegen und leitet sie per E-Mail weiter oder legt sie auf einem angeschlossenen USB-Speicher ab.
Das integrierte Faxgerät unterstützt allerdings nur den Faxempfang. Für den Faxversand verwenden Sie das Programm Fritzfax für Fritzbox. Sie finden es auf der Webseite ftp://ftp.avm.de/fritz.box/tools/fax4box.
So geht’s: Wechseln Sie in das Menü „Einstellungen, Telefonie, Telefoniegeräte“. Dort klicken Sie auf „Neues Gerät einrichten“, um das interne Faxgerät zu aktivieren. Setzen Sie ein Häkchen bei „Faxempfang“. 
Anschließend wählen Sie aus, ob Sie die Faxe per E-Mail erhalten oder auf einem USB-Speicher ablegen wollen. Schließlich legen Sie die Rufnummer fest, die die Faxerkennung überwachen soll. Richten Sie am besten zusätzlich einen Anrufbeantworter mit dem Assis­tenten für Telefoniegeräte ein. Damit schaltet sich die Faxerkennung auch dann ein, wenn Sie den Anruf nicht entgegennehmen.
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