IW-Forscher

Dauerhaftes Homeoffice spart Kosten ein

von - 20.07.2020
Homeoffice
Foto: Sebastian Gollnow / dpa
Büros sind ein Kostenfaktor - gerade in Ballungsräumen. In vielen Unternehmen könnte ein Umdenken einsetzen. Denn die Corona-Krise hat gezeigt, dass Arbeit auch an anderen Orten erledigt werden kann.
Die Corona-Krise könnte nach Einschätzung von Ökonomen Katalysator für mobiles Arbeiten werden. "Arbeitnehmer wie Arbeitgeber haben in der Lockdown-Phase gemerkt, dass es relativ gut funktioniert im Homeoffice", sagte IW-Forscher Michael Voigtländer.
"Viele Firmen werden sich auch überlegen, wie sie angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage Flächen sparen und damit Kosten reduzieren können."
In einer aktuellen Analyse von Voigtländer und Arbeitsexpertin Andrea Hammermann schreiben die IW-Forscher, Unternehmen dürften "verstärkt überlegen, ob sie Bürobeschäftigung dorthin verlagern, wo sie günstiger ausgeführt werden kann". Als Grundlage für weitere Berechnungen haben die Autoren des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW/Köln) in ihrer Studie Zahlen zur Bürobeschäftigung in Deutschland zusammengetragen.

Potenzial für Homeoffice vorhanden

Demnach arbeiteten hierzulande Ende des Jahres 2018 etwa 14,8 Millionen Menschen in Büros. Fast jeder zweite Bürobeschäftigte (rund 46 Prozent) arbeitete in den Jahren 2017/2018 zumindest gelegentlich von zu Hause aus, bei weiteren 39 Prozent liegt der Auswertung zufolge zumindest das Potenzial für Homeoffice vor. Seit 2006 - für das Jahr liegen ebenfalls Umfragedaten vor - sei der Anteil der Arbeitnehmer, die häufig oder gelegentlich im Homeoffice arbeiten, um 8,8 Prozentpunkte gestiegen.
Nach den Erfahrungen im Corona-Jahr 2020 könnten diese Zahlen weiter steigen. "Ich glaube nicht, dass sich Arbeit komplett nach Hause verlagern wird", sagte Voigtländer. "Aber wir werden eine neue Balance sehen zwischen Arbeit im Büro und Arbeit im Homeoffice."
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