Trotz Handelskrieg mit den USA

Chinas Exporte steigen überraschend 

von - 08.08.2019
Container mit amerikanischer und chinesischer Flagge
Foto: cybrain / shutterstock.com
Seit Mitte vergangenen Jahres liefern sich China und die USA einen heftigen Handelsstreit - was sich in rückläufigen Ex- und Importen niederschlägt. Dennoch legen die Ausfuhren Pekings insgesamt zu.
China überrascht trotz des seit mehr als einem Jahr andauernden Handelskriegs mit den USA und einer sich eintrübenden Weltkonjunktur mit steigenden Exporten.
Im Juli kletterten die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf 221,5 Milliarden US-Dollar (199 Mrd. Euro). Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Pekinger Zollbehörde hervor. Für das unerwartet starke Plus war ein robuster Handel mit anderen Staaten verantwortlich. Die Importe blieben dagegen schwach und gingen um 5,6 Prozent zurück.
Dagegen hat der Handelskrieg wie erwartet drastische Auswirkungen für Exporteure in den USA und China. Im Juli gingen Chinas Einfuhren aus den USA erneut um 19 Prozent zurück, die Ausfuhren sanken um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In den ersten sieben Monaten des Jahres brach der Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt demnach um 13,4 Prozent ein.

Abhängigkeit vom US-Markt

Peking versucht schon länger, im Außenhandel die Abhängigkeit vom US-Markt zu reduzieren. Gute Geschäfte in anderen Märkten würden im derzeitigen Konflikt als "Polster wirken", schrieb Betty Rui Wang von der australischen ANZ-Bank. So legte das Handelsvolumen mit Chinas südostasiatischen Nachbarn der Asean-Gemeinschaft etwa um 15,6 Prozent zu, EU-Staaten handelten mit China 6,5 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres.
Eine weitere Verschärfung des Konflikts zwischen Peking und Washington dürfte nach Ansicht von Ökonomen dennoch deutliche Auswirkungen auf die beiden größten Volkswirtschaften und die gesamte Weltwirtschaft haben. Beide Staaten liefern sich seit mehr als einem Jahr einen erbitterten Handelskrieg. Auslöser war die Verärgerung von US-Präsident Donald Trump darüber, dass China weit mehr in die USA exportiert als umgekehrt.
Er fordert eine Beseitigung von Marktschranken, kritisiert die Verletzung von Urheberrechten, zwangsweisen Technologietransfer und staatliche Subventionen Chinas. Seither hat Trump die Hälfte der Importe aus China mit 25-prozentigen Sonderzöllen belegt. China reagierte wiederum mit Gegenzöllen.
Verwandte Themen