Studie von Konjunkturforschern

Biden-Wahl bringt positive Impulse für die Wirtschaft

von - 09.11.2020
Joe Biden
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Joe Biden wird der neue Präsident der USA. Das hat mitunter starke Auswirkungen auf die amerikanische sowie internationale Wirtschaft. Experten erwarten unter anderem großangelegte neue Konjunktur- und Investitionsprogramme.
Die Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten bringt nach Ansicht von Experten der Weltwirtschaft und in gewissem Umfang auch der deutschen Wirtschaft positive Impulse. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kurzstudie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.
Den Hauptgrund für ihre Einschätzung sehen die Forscher in der Bereitschaft der neuen US-Regierung zu einem großangelegten neuen Konjunktur- und Investitionsprogramm. Dieses erhöhe die Chance auf eine rasche wirtschaftliche Erholung der USA nach der Corona-Krise, berichtete das IMK am Sonntag in Düsseldorf.
Der Machtwechsel in Washington dürfte Konsequenzen für drei zentrale Bereiche bringen, so das IMK: die US-Konjunktur, die amerikanische Handelspolitik und die nationale und internationale Klimapolitik der USA. "Es ist positiv, dass die Zeit oft brachial-erratischer Eskalationen in Handelsfragen nun vorbei sein dürfte und eine Präsidentschaft endet, die Steuersenkungen für Wohlhabende als wichtiges konjunkturpolitisches Instrument verkauft hat", urteilte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. Die neue Administration plane außerdem bedeutende Investitionen sowie Maßnahmen, die für mehr Beschäftigung und eine höhere Kaufkraft auch von Mittelschichts- und ärmeren Haushalten sorgen.
Aus den US-Investitionsprogrammen rechnen die Forscher für die deutsche Wirtschaft lediglich mit einem moderaten Nachfrageeffekt. Auch die neue US-Administration dürfte darauf dringen, dass bei der öffentlichen Beschaffung vor allem US-Unternehmen zum Zuge kämen. "Zusätzliche Absatzchancen für deutsche Anbieter ergeben sich also vor allem dort, wo es wenige heimische Anbieter gibt", so das IMK.
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