Application Performance Management

13 APM-Anbieter im Test

Quelle: Foto: MP_P / Shutterstock.com
06.10.2016
Langsame Apps sind Anwendern ein Gräuel. Aber Performance-Optimierung ist ein schwieriges Geschäft. Flaschenhälse lauern überall. Forrester hat 13 Anbieter auf den Prüfstand gestellt.
Application-Performance-Manager (APM) müssen an vielen Schrauben drehen, damit die Business-Applikationen optimal laufen. Denn Flaschenhälse gibt es viele: die Datenbank, das Netzwerk, Infrastruktur-Komponenten wie Server und Storage und der Sourcecode der Applikation. Performance-Sieger im Forrester-Ranking ist, dank einer der Konkurrenz überlegenen Strategie, der APM-Optimierer Dynatrace. Das derzeit überzeugendste Lösungsangebot hat AppDynamics.
Sehr gut im Leaders-Quadranten positioniert haben sich HPE, CA Technologies und IBM. So gerade noch ins Verfolgerfeld der "Strong Performer" gerettet hat sich Microsoft. Der Grund: Microsoft konzentriert sich stark auf die eigenen Lösungen und die Azure-Cloud.

Die 13 APM-Anbieter im Überblick

Forrester bewertet die Performance-Optimierer: Dynatrace und AppDynamics schneidet am Besten ab.
Quelle: (Quelle: Forrester)
Dynatrace hat sich im Dezember 2014 von Compuware abgespalten und als reiner APM-Vendor positioniert. Dynatrace beobachtet und analysiert die "Reise" eines Endanwenders vom ersten bis zum letzten Klick und zeichnet sie in sogenannten PurePaths auf. PurePaths messen die Ausführungsgeschwindigkeit einzelner Business-Transaktionen bis auf Sourcecode-Level herab. Software-Entwickler können also zum Beispiel langsame Komponenten reprogrammieren/rekonfigurieren, um dadurch die Performance zu steigern.
Dynatrace misst Transaktionsdetails über alle Infrastrukturkomponenten hinweg: on-premise, in der Cloud, virtuell, bis hin zu Microservice-Komponenten. Die Forrester-Analysten kürten den Anbieter zur Nummer eins.
Dem Spitzenreiter dicht auf den Fersen ist der APM-Vendor Appdynamics. Geht die Performance in die Knie, dann schießt AppDynamics einen "Snapshot" für die spätere Analyse. Die kombinierte Analyse der Flaschenhälse schließt Applikationsdaten, Logfiles, Infrastruktur-Daten (Server, Speicher, Netzwerk-Traffic) mit ein und kalkuliert  den erwartbaren, zukünftigen Kapazitätsbedarf. Reaktionen auf bestimmte Events, die dann automatisch ausgeführt werden, hält der Nutzer in sogenannten "Run Books" fest.
Das Performance-Monitoring von Cloud-Anwendungen bezeichnet Forrester als solide. In Zukunft steht bei AppDynamics das Management sowohl ausführungskritischer als auch geschäftskritischer Applikationen im Fokus.

Die Verfolger HPE, Riverbe, CA und Microsoft

Forresters Test der APM-Anbieter: Alle Noten im Detail (1=mangelhaft, 5=sehr gut).
Quelle: (Quelle: Forrester)
Die Zukunftsvision von HPE sei gut, urteilen die Analysten. HPEs APM- und Mobile-APM-Lösung misst Real-User-Transaktionen, auch von mobilen Geräten. Die noch relativ neue Komponenten AppPulse zeichnet sogar Bedienungsgesten der Anwender, Interaktionen, Gerätedetails und Last-Mile-Carrier-Daten auf.
Die älteren Lösungen kontrollieren Infrastruktur-Komponenten in Rechenzentren und Applikationen, aber auch Virtuelle Maschinen und Microservices. Am 7. September hat HPE angekündigt, seine Software-Division an Micro Fokus verkaufen zu wollen. Die Zukunft steht also unter einem unsicheren Stern.
Riverbed ist bekannt geworden durch seine patentierten Algorithmen für die Performance-Optimierung in Wide Area Networks (WAN). Stand heute offeriert Riverbed ein vollständiges Performance-Monitoring-Paket über Endanwender, Applikationen, Netzwerke und Infrastrukturkomponenten hinweg.
Eine Kombination aus seinem "Mobile Application Instrumentation Telemetry Interface" (für mobile Apps) und JavaScript (für mobile Browser) gestattet laut Forrester eine Komplett-Analyse von mobilen Geräten, Crashes, Fehlern, Anwender-Attributen, Netzwerk-Topologien und Performance.  Die Akquise der Enduser-Spezialistin Aternity lässt erwarten, dass Riverbed seine Stärken in der Anwenderanalyse weiter ausbaut.

Microsoft verzahnt seine APM-Lösung mit Azure

Microsofts APM-Lösung heißt Visual Studio Application Insights. Die 2014 akquirierte HockeyApp besorgt das Monitoring von mobilen Apps und Anwendern. Microsoft hat sein APM-Portfolio allerdings eng mit der Azure-Cloud verbandelt und spielt seine Stärken in Microsoft-Umgebungen aus. Der sehr gute Daten-Export erlaubt es aber, auch 3rd-Party-Tools zu integrieren.
CA Technologies misst die Transaktionen von Endanwendern via "JavaScript Injection", analysiert Netzwerk-Pakete (Deep Packet Analysis) und kontrolliert Microservices und Container. Beeindruckend sei laut Forrester die Vielzahl der Datenquellen. CA Technologies offeriert mehr als 140 Out-of-the-Box-Module für das Monitoring von Infrastruktur-Komponenten. Das neue Modul App Experience Analytics spielt seine Stärken in der präskripitiven Analytic zukünftiger Ressourcenbedarfe und beim Fokus auf Geschäftsergebnisse (Business Outcomes) aus.

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