Moderne IT für den Mittelstand

Innovationsstarke Cloud-Start-ups

Foto: Taylor Van Riper
Die Turbodigitalisierung des Mittelstands ruft erfindungsreiche Cloud-Start-ups auf den Plan. Wir stellen einige davon hier vor.
Die Pandemie hat der Digitalisierung eine ganz neue Dringlichkeit verliehen. „Die Ereignisse des letzten Jahres haben es CIOs ermöglicht, jegliche Zurückhaltung bei der Verlagerung geschäftskritischer Workloads von On-Premise in die Cloud zu überwinden“, beobachtet Sid Nag, Vice President Cloud, Edge Services & Technologies beim Beratungshaus Gartner in New York.
„Vor der Pandemie hörte sich der Begriff ,digitale Transformation‘ wie ein bloßes Buzzword an“, meint Thomas Laffont, Mitgründer der Investitionsmanagementfirma Coatue und Investor beim kalifornischen Cloud-Start-up Airtable. „Inzwischen fühlt es sich eher wie eine existenzielle Bedrohung an; wenn man jetzt etwas falsch macht, wird man zum Gespött der Leute“, so Laffont. Jeder Vorstand denke insgeheim: „Wie können wir uns (…) in diesem neuen Umfeld behaupten? Was ist unsere Strategie?“ Aus Sicht Laffonts lautet die Antwort: „bessere Software“.

Virtualisiertes Hauptquartier

Rund jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland (24 Prozent) verrichtet heute seine Tätigkeiten überwiegend oder ausschließlich von zu Hause aus, ergab eine repräsentative Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung Anfang 2021. Vor der Pandemie kamen nur rund 4 Prozent in diesen Genuss.
Für Start-ups mit Cloud-Lösungen wirkt diese Entwicklung wie ein Wachstumsbeschleuniger. Denn mit dem Umzug ins Homeoffice haben Cloud-Dienste stark an Relevanz gewonnen. Viele Unternehmen mussten ihre Arbeitsmethoden überdenken und neue Werkzeuge einführen – von Collaboration-Anwendungen für Remote-Teams wie Teams, Slack oder Acrobat DC bis hin zu Analytics-Engines, die ein verbessertes Verständnis für das Kundenverhalten schaffen sollen. Trotz eines makroökonomischen Gegenwinds verzeichnen Cloud-Lösungen deshalb ein „enormes Wachstum“, urteilt Gartner im Prognosebericht vom April 2021. Die Ausgaben für Cloud-Computing sollen im laufenden Jahr gegenüber Vorjahr um satte 23,1 Prozent steigen.
Für Sid Nag resultieren die wachsenden Cloud-Inves­titionen aus einer zunehmenden Akzeptanz innovativer Technologien wie Containerisierung, Virtualisierung und Edge-Computing. Die Pandemie sei ein Multiplikator für das Interesse der CIOs an der Cloud. Der „Shift“ in die Cloud wäre zwar auch so erfolgt, doch habe die Pandemie ihn zeitlich komprimiert und beschleunigt.
Software as a Service (SaaS) bleibt dabei zwar das größte Marktsegment und dürfte Gartner-Analysten zufolge 2021 ein Umsatzvolumen von stolzen 122,6 Milliarden Dollar erreichen (siehe auch Tabelle auf Seite 42). Ein rekordverdächtiges Wachstum in Höhe von 38,5 beziehungsweise 67,7 Prozent sollen aber die Segmente Infrastructure as a Service (IaaS) und Desktop as a Service (DaaS) erfahren. Getrieben wird dieses Wachstum Gartner zufolge vor allem durch die Verlagerung komplexer Workloads in die Cloud, um die Zusammenarbeit einer „hybriden“ Belegschaft zu unterstützen.
Die Gründer des finnischen Start-ups Aiven bauen eine quelloffene Cloud für Daten-Streaming.
(Quelle: Aiven / Atomico )
Dabei fällt auf: Das Fundament des neuen „virtualisierten Hauptquartiers“ des Mittelstands bilden nicht direkt die Cloud-Dienste der Hyperscaler AWS, Microsoft Azure und GCP, sondern innovative Lösungen kleiner, aufstrebender Drittanbieter. Diese „Cloud-Zwerge“ schlagen eine Brücke zwischen den differenzierten Bedürfnissen ihrer Kunden und der Komplexität des Cloud-Managements auf Infrastrukturebene. Der Mittelstand bekommt im Gegenzug die Möglichkeit, den akuten Mangel an geeigneten IT-Fachkräften und Datenwissenschaftlern dank der Nutzung spezialisierter Mehrwert-Dienste zu entschärfen.
Einige solcher Cloud-Start-ups stellen wir im Folgenden beispielhaft vor – teils aus dem Ausland, insbesondere den USA, aber durchaus auch aus Deutschland.

No-Code-Collaboration mit Airtable

Airtable ist Anbieter eines cloudbasierten Collaboration-Dienstes zum Erstellen von Datenbankanwendungen im No-Code-Verfahren. Die Plattform erlaubt es den Anwendern, funktionsfähige cloudnative Geschäftsanwendungen zu erstellen, ohne programmieren zu können.
Möglich machen das die Airtable Blocks, kleine Apps, die die Plattform um zusätzliche Funktionalitäten erweitern. Damit lassen sich etwa externe Dienste wie Slack oder Dropbox integrieren, SMS-Nachrichten und E-Mails ver­senden, Google Maps anzeigen und Inhalte direkt im Web veröffentlichen. Mit Airtable Blocks kann der Nutzer auf einen Baukasten zum Erstellen maßgeschneiderter Software zurückgreifen, für die früher ein großes Team spezialisierter Entwickler und teure IT-Berater erforderlich waren.
Airtable hat kürzlich in einer Series-E-Finanzierungsrunde 270 Millionen Dollar eingeworben. Die Post-Money-Bewertung hat sich seit September 2020 mehr als verdoppelt und liegt zurzeit bei astronomischen 5,77 Milliarden Dollar.

Cloud-Sicherungen mit OwnBackup

OwnBackup ist ein 2015 gegründetes Start-up mit Sitz in Englewood Cliffs in New Jersey. Es betreibt Cloud-to-Cloud-Backups und Lösungen zur Datenwiederherstellung und kann automatisierte Backups von SaaS- und PaaS-Daten ausführen. Hauptzielgruppe sind Unternehmen mit Salesforce-Anwendungen. OwnBackup ist zertifizierter ISV-Partner mit Salesforce-Gold-Status und erhielt 2018 die begehrte Auszeichnung Salesforce Appy Award.
Das kleine Cloud-Start-up belegte 2019 den 102. Platz auf der jährlichen Liste der 500 am schnellsten wachsenden Privatunternehmen des US-amerikanischen Wirtschaftsmagazins „Inc.“. In einer Finanzierungsrunde der Serie C, an der sich Salesforce Ventures beteiligte, konnte OwnBackup 23,35 Millionen Dollar einsammeln. Mit dieser Finanzierungsspritze möchte das Unternehmen nicht zuletzt seine Präsenz in Europa ausbauen.

Progonose der Public-Cloud-Ausgaben weltweit

Kategorie

2020

2021

2022

Cloud Business Process Services (BPaaS)

46.13

50.17

53.12

Cloud Application Infrastructure Services (PaaS)

46.34

59.45

71.53

Cloud Application Services (SaaS)

102.80

122.63

145.38

Cloud Management and Security Services

14.32

16.03

18.01

Cloud System Infrastructure Services (IaaS)

59.23

82.02

106.80

Desktop as a Service (DaaS)

  1,22

2.05

2.67

Gesamtmarktvolumen

270.03

332.35

397.51

Sicherer Speicher mit Luckycloud

Die Sync-and-Share-Plattform Luckycloud möchte höchsten Ansprüchen von Unternehmen an Sicherheit und Performance gerecht werden. Sie verspricht Cloud-Dienste auf dem Unterbau quelloffener Software und mit hochverfügbarer Server-Infrastruktur in Deutschland. Dabei soll die funktionale Reife frei sein „von Gedankenmanipulation und Daten-Monetarisierung“.
Unter den Mitbewerbern kann sich Luckycloud sicher sehen lassen. Anders als in der Branche üblich, verbleiben die Krypto-Schlüssel ausschließlich in den Händen des Kunden. Clientseitige Verschlüsselung macht dies möglich. Der laut Eigenwerbung „sicherste Speicher Deutschlands“ hat über 600.000 Nutzer bei 300 Organisationen. Zu den Vorzeigekunden zählen Deutsche Bahn und Lohnsteuerhilfeverein.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) krönte Luckycloud zum Sieger des Deutschen Servicepreises 2021 in der Kategorie „Internet & Cloud“ für die Transparenz des Anbieters und seinen kompetenten Service.

Multi-Cloud-Governance mit Meshcloud

Meshcloud aus Frankfurt hat mit Fördermitteln der beiden Bundesministerien für Wirtschaft und Forschung eine Selfservice-Plattform für Multi-Cloud-Governance entwickelt. Meshclouds Software-Plattform MeshStack hilft Unternehmen bei der Bekämpfung von Schatten-IT. Zu den Nutzern zählen vor allem Großunternehmen, etwa Commerzbank und Volkswagen, und deren Spin-offs wie Metro digital, ein Unternehmen der Metro AG.
Meshcloud wurde für seinen Cloud-Governance-Ansatz mehrfach ausgezeichnet. Im Gründerwettbewerb Digitale Innovationen hat das Unternehmen bereits im Gründungsjahr den Hauptpreis eingeheimst. Im Folgejahr 2018 erreichte es den zweiten Platz beim Frankfurter Gründerpreis und nahm am German Accelerator teil. Meshcloud gewann seither unter anderem den „edw Maleki Venture Award for Cyber“ im Rahmen der ersten European Digital Week 2019.

Auftragsmanagement mit Plancraft

Die digitale Transformation erhöht die Komplexität im geschäftlichen und regulatorischen Umfeld in einem neuen Ausmaß. Dieser Umstand hat sich gerade für mittelständische Unternehmen zu einem kritischen Pro­blemfeld entwickelt. Menschliche Expertise ist kostbar, und der Fachkräftemangel spitzt die Situation weiter zu, erst recht in Pandemie-Zeiten. Vor diesem Hintergrund hat sich das Hamburger Start-up Plancraft zum Ziel gesetzt, die Auftragsverwaltung im Handwerk zu digitalisieren.
Unterstützung erhalten hat Plancraft unter anderem im Rahmen von EXIST und ESF. EXIST ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, der Europäische Sozialfonds ESF will Beschäftigung und soziale Integration fördern.
Plancraft adressiert Handwerker, die nach einer benutzerfreundlichen Cloud-Plattform für administrative Aufgaben rund um die Auftragsabwicklung suchen, und will ihnen dabei helfen, mit Cloud-Diensten den „Papierkram“ in den Griff zu bekommen. Laut Plancraft entstand seine Lösung in Zusammenarbeit mit Handwerkern, die sich in ihrer Zunft auskennen und keine IT-Experten werden wollen. Bisher hätten Handwerker entweder mit veralteter Software arbeiten müssen, die eigene Server brauchte, oder sich mit schlecht implementierten Web-Anwendungen herumquälen müssen. Plancraft dagegen setze in diesem Markt mit Progressive Web App (PWA) „ganz neue Standards in puncto UX, fokussierter Features und intuitiver Bedienbarkeit“, postulieren die Gründer Julian Wiedenhaus, Alexander Noll und Richard Keil. Wiedenhaus ist gelernter Maschinenbauer, Noll Betriebswirt, Bauingenieur und Energieexperte, Keil der IT-Experte im Team.
Zu den Features der Plancraft-Lösung zählen die Auftragsbearbeitung inklusive der Erstellung von Angeboten, Aufmaßen und Abschlagsrechnungen. Damit sollen Handwerker ihren Kunden die benötigten Auftragsdokumente schnell liefern und auch kurzfristige regulatorische Änderungen wie eine temporär gesenkte Umsatzsteuer dabei berücksichtigen können. Plancraft legt alle Projektdaten in der Cloud an. So können die beteiligten Handwerker von überall darauf zugreifen.
Für Handwerksprojekte gehören Leistungsverzeichnisse ins Pflichtenheft. Plancraft greift hier den Handwerkern mit einer Vielzahl von Funktionen im Projektmanagement unter die Arme, etwa mit der direkten Kalkulation von Aufmaßen im Cloud-Dokument und der intelligenten Suche nach bestehenden Positionen.

Innovative cloudbasierte Start-ups (Beispiele)

Anbieter

Produkt / Service

Schwerpunkt

Besonderheiten

Airtable http://airtable.com/

eine Code-freie relationale Datenbankplattform

Erstellen kollaborativer Datenbankanwendungen aus modularen Code-freien Vorlagen, den sog. Airtable Blocks

Integrationen mit Drittanbietern (Asana, Basecamp, Eventbrite, Evernote, Google Drive, Gmail, Linkedin, Slack, Twitter)

Aiven https://aiven.io/

verwaltete quelloffene Datenbanken

Apache Kafka, Cassandra, Elasticsearch, M3, PostgreSQL

Integrationen mit Elasticsearch, CloudWatch, Prometheus u.a.

GAIA-X AISBL https://data-infrastructure.eu/

GAIA-X Project

verteilte Cloud-Infrastrukturen und -Dienste für Europa unter Berücksichtigung europäischer Werte

 gemeinnützige Stiftung zur Förderung der Cloud-Entwicklung in Europa; Mitglieder unter anderem BDI, Bitkom, eco und VDMA

GitLab inc. https://gitlab.com/

offene DevOps-Plattform

GitOps

Sicherheitssoftware zum Testen von APIs und Anwendungen einschließlich Fuzz-Tests und dynamischer Sicherheitstests

Luckycloud https://luckycloud.de/

Datenspeicher und Cloud-Backup

der „sicherste Speicher Deutschlands“

im Einsatz u.a. bei der Deutschen Bahn

Meshcloud https://meshcloud.io

Meshcloud (MeshStack, MeshProject, MeshPanel, etc.)

Multi-Cloud-Governance

gefördert u.a. durch BMWi, BMBF

OwnBackup https://ownbackup.com/

Backup und Recovery, Sandbox Seeding, Data Archiving

Datenwiederherstellung und -Archivierung für Salesforce

zertifizierter ISV-Partner für Salesforce,  Salesforce Appy Award

Plancraft https://plancraft.de/

Handwerker-Software für kleine Betriebe

digitalisierte Auftragsverwaltung

gefördert u.a. durch BMWi, EXIST, ESF

Daten-Streaming mit Aiven

Das finnische Cloud-Start-up Aiven betreibt eine Cloud-Plattform für Daten-Streaming nach dem Database-as-a-Service-Modell. Aiven hat unter anderem gemanagte Open-Source-Datenbanken, Event Streaming, Cache-, Search- und Graphing-Lösungen im Portfolio und sich auf Managed Services für quelloffene Datenbanken wie Apache Kafka und Cassandra, Elasticsearch, M3 und PostgreSQL spezialisiert.
Das erst vier Jahre alte Unternehmen kann bereits auf über 500 Kunden verweisen, darunter Unternehmen wie
Atlassian, Comcast, Raiffeisen Bank, Toyota und die britische Regierung. Die deutsche Niederlassung von Aiven hat ihren Standort in Berlin.
„Ohne Aiven müssten wir Hunderte hochverfügbare Datenbank-Server selbst verwalten“, kommentiert Laurens Van Wiele, Produktleiter bei Talon.One, Anbieter einer cloudbasierten Marketing-Engine für Werbeaktionen, zu dessen prominentesten Kunden Mercedes-Benz gehört.
Die Plattform von Talon.One validiert eingehende Ereignisse, prüft sie gegen definierte Regeln des Auftraggebers für seine Marke und setzt die gewünschten Aktivitäten gegenüber dem Kunden im jeweiligen Touch-Point um.
Alexander Noll, Richard Keil und Julian Wiedenhaus (von links) haben das Cloud-Start-up Plancraft gegründet, um Handwerksbetrieben zu mehr Effizienz zu verhelfen.
(Quelle: Plancraft GmbH / Anne Gärtner )
Im März 2021 konnte Aiven eine Finanzierungsrunde der Serie C in Höhe von 100 Millionen Dollar unter der Leitung des europäischen Wagniskapitalfonds Atomico absolvieren (zuvor brachte es das Start-up auf etwa 50 Millionen Dollar und eine Bewertung in Höhe von circa 800 Millionen Dollar). Mit der neuen Finanzspritze will Aiven die Belegschaft verdoppeln und sich stärker in die Entwicklung von Open-Source-Technologien einbringen.

German Edge Cloud

Der Firmenname ist Programm: Die deutsche Cloud-Plattform German Edge Cloud wurde für die Netzwerkkante gebaut von einem kleinen Start-up aus Eschborn bei Frankfurt. Heute ist die German Edge Cloud GmbH & Co. KG Teil der Friedhelm Loh Group, einem Schwesterunternehmen des Schaltschrankanbieters Rittal. Sie entwickelt und integriert schlüsselfertige Lösungen zur Datenauswertung direkt am Erstellungsort der Daten – am Edge. Dieser Ansatz ermöglicht den Verzicht auf die kostspielige Übertragung sensibler Daten über öffentliche Netze in ein Kern-Rechenzentrum oder die Public Cloud. Er verbessert die Latenz der Datenauswertung, reduziert Konnektivitätskosten und minimiert die Cyberrisiken.
Das Angebot der German Edge Cloud fokussiert primär auf deutsche mittelständische Fertigungsunternehmen, die die Datenhoheit wahren wollen. Die Betreiber können entscheiden, welche Daten sie nach außen hin verwenden, zum Beispiel für eine Siemens-Mindsphere-Instanz in der Public Cloud. Das ermöglicht einen kontrollierten Datenaustausch mit anderen Produktionsstandorten oder Lieferanten und damit eine bedarfsgerechte Echtzeitoptimierung von Versorgungsketten.
German Edge Cloud ermöglicht Echtzeitoptimierung in der Smart Factory, nicht zuletzt für digitale Zwillinge und die „Augmented Virtual Factory“.
(Quelle: German Edge Cloud )
German Edge Cloud ist Gründungsmitglied der europäischen Cloud-Initiative GAIA-X und beteiligt sich an Catena-X Automotive Network (kurz: Catena-X), der Vernetzungsinitiative der deutschen Automobilindustrie. Im Rahmen von GAIA-X hat sich German Edge Cloud zum Ziel gesetzt, möglichst interoperable Plattformlösungen zu schaffen. Das Edge-Cloud-Rechenzentrum Oncite verfügt zum Beispiel über GAIA-X-konforme Konnektor-Software.

Fuzz-Testing mit GitLab

GitLab liegt ein Open-Core-Geschäftsmodell auf Basis des Versionskontroll- und Code-Managementsystems Git zugrunde. Open Core ist ein Unternehmenskonzept, das einen „Technologiekern“ aus quelloffenem Code um Zusatz-Features in Form von kommerziellen Diensten und/oder proprietären Add-ons erweitert und monetarisiert.
GitLab verkauft Funktionalität und Support für seine Dev­Ops-Plattform in Form gestaffelter Abos. Um sein Angebot auszubauen, hat GitLab im Juni 2020 die Cloud-Start-ups Peach Tech aus Seattle und Fuzzit aus Tel Aviv erworben. Beide stärken das Produktportfolio von GitLab um kritische DevSecOps-Features für die automatisierte Qualitätskontrolle von Software-Code in Anwendungen, die der Eingabe aus öffentlichen Netzen ausgesetzt sind.
Franziska Teubert
Geschäftsführerin Bundesverband Deutsche Startups e. V.
Foto: Bundesverband Deutsche Startups e. V.
Das Berliner Start-up-Ökosystem ist ein echter Wachstumsmotor. Es zieht Investitionen aus der ganzen Welt an und schafft eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in zukunftsweisenden Branchen.
Mit Peach Tech kam GitLab in den Besitz einer Sicherheits-Software zum Testen von APIs. Sie zeichnet sich durch Fähigkeiten zum Untersuchen von Protokoll-Fuzz („Fuzzing“) und zur Gewährleistung dynamischer Anwendungssicherheit aus. Fuzzing ist eine Methode zum Testen der Widerstandsfähigkeit von Cloud-Software. Das israelische Fuzzit hat mit einer solchen Lösung für kontinuierliche Fuzz-Tests und abdeckungsgesteuerte Tests das Produktportfolio von GitLab ergänzt.

Fazit & Ausblick

Im Kontext der Pandemie sehen sich immer mehr Unternehmen gezwungen, Cloud-Migrationen und Cloud-Infrastrukturprojekte zu beschleunigen. Innovative Cloud-Dienste kommen da wie gerufen. Der kollektive Gang in die Cloud findet vielfach ein Jahr früher als geplant statt. Eine wichtige Rolle bei dem erhofften Produktivitätsschub spielen innovative Start-ups mit Cloud-Lösungen. Auch deutsche Start-ups müssen sich dabei nicht verstecken.
Oder wie es Franziska Teubert, Geschäftsführerin Bundesverband Deutsche Startups, mit Blick auf die Hauptstadt formuliert: „Das Berliner Start-up-Ökosystem ist ein echter Wachstumsmotor. Es zieht Investitionen aus der ganzen Welt an und schafft eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in zukunftsweisenden Branchen.“
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