Do-Not-Track deaktiviert

Internet Explorer und Spartan lassen tracken

von - 07.04.2015
Internet Explorer mit Fadenkreuz
Microsoft will im Internet Explorer und im Spartan-Browser die Funktion "Do Not Track" standardmäßig deaktivieren. Grund ist eine unverständliche Formulierung eines zugehörigen W3C-Entwurfs.
Microsoft will zukünftig die "Do Not Track"-Funktion (DNT) seiner Webbrowser standardmäßig deaktivieren. Sobald diese Funktion ausgeschaltet ist, können Webseiten die Aktivitäten der Browser-Nutzer protokollieren beziehungsweise tracken und auf dieser Basis Nutzerprofile erstellen
Internet Explorer – DNT aktivieren
Internet Explorer: Hier ist die Funktion "Do Not Track" (DNT) bereits aktiviert.
Microsoft spricht dabei in einem Blog-Eintrag von seinen "Browsern" – also in der Mehrzahl. Demnach wird "Do Not Track" sowohl im Internet Explorer als auch im neuen Spartan-Browser standardmäßig deaktiviert sein. Die Neuerung trete bei der Einrichtung neuer PCs in Kraft und wenn Nutzer entweder Windows oder den Internet Explorer updaten.
Der Konzern begründet seine Entscheidung auf Basis des letzten Entwurfs des Word Wide Web Consortium (W3C), der die DNT-Funktion standardisiert hat. Dort heißt es, dass "das gesendete Signal" die Vorliebe des Nutzers widerspiegeln und keine Entscheidung von Händlern, Institutionen oder eines Netzwerk-Mechanismus abseits der Nutzer-Kontrolle sein müsse. Weiter heißt es: Wenn der Nutzer keine Wahl träfe, drücke er damit keine Tracking-Vorliebe aus. 
Aufgrund der recht umständlichen Formulierung ist sich Microsoft laut eigenen Angaben nicht sicher, ob eine aktivierte DNT-Voreinstellung dem neuen W3C-Entwurf nicht widersprechen würde. Aus dem Grund habe man sich entschlossen, DNT standardmäßig zu deaktivieren. Ansonsten könnten Webseiten, die ein DNT-Signal von den neuen Browsern erhalten, nicht erkennen, ob dies nun die Vorliebe der Nutzer widerspiegelt oder nicht. Microsoft betont aber ausdrücklich, dass sie Nutzer darüber informieren werden, wie man die Funktion einschaltet.
Laut Firefox-Entwickler Mozilla protokollieren Webseiten bei deaktivierter DNT-Funktion oft das Surf-Verhalten der Nutzer, um die daraus gewonnen Daten an Dritte zu verkaufen oder weiterzugeben. Denn damit lässt sich den Nutzern zielgerichtete Werbung und Produkte anzeigen.

"Do Not Track" im Internet Explorer aktivieren

Klicken Sie auf das kleine Zahnrad-Symbol oben rechts im Internet Explorer und bewegen Sie die Maus über den Schriftzug "Sicherheit". Wenn im aufklappenden Untermenü der Schriftzug steht "'Do Not Track'-Anforderungen (nicht nachverfolgen) deaktivieren", dann ist DNT bereits aktiviert.
Wenn dort steht "'Do Not Track'-Anforderungen (nicht nachverfolgen) aktivieren", klicken sie auf den Schriftzug, und bestätigen Sie das Hinweis-Fenster mit einem Klick auf "Einschalten". Starten Sie danach den Internet Explorer neu, um die Änderung zu übernehmen.
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