Tesla-Filialen bleiben bestehen und Preise steigen

Preiserhöhungen

von - 11.03.2019
Der Konzern hatte sie erst zusammen mit der Ankündigung des Vertriebsumbaus bestellbar gemacht, nachdem zunächst nur die lukrativeren teureren Varianten des Fahrzeug verkauft wurden, um die hohen Anlaufkosten der Produktion auszugleichen. Die Preiserhöhungen sollen in einer Woche greifen.
Musk hatte Ende Februar argumentiert, die Konzentration auf den Verkauf per Online-Dienste und die Schließung von Geschäften seien notwendig, um die Preise der Fahrzeuge stabil halten zu können. Das werde der Firma langfristig einen "fundamentalen Vorteil" bringen. Nur Tesla sei überhaupt in der Lage, so etwas durchzuziehen, weil das Unternehmen die Autohäuser im Gegensatz zu anderen Herstellern selbst betreibe und nicht Franchisenehmern überlasse.
In Deutschland änderte Tesla die Anzeige von Preisangaben in seinem Online-Angebot nach dem Einschreiten der Wettbewerbszentrale. Für das Model 3 wird nun kein "Preis nach geschätzten Einsparungen" mehr angegeben. Die geschätzte Ersparnis im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Benzinmotor führt Tesla aber weiterhin auf - und verzichtet lediglich darauf, sie für eine zweite Preisangabe auch abzuziehen.

Irreführung potenzieller Interessenten

Der US-Konzern hatte auf seiner Website zuvor zwei Beträge für Bar- und Ratenzahlungen ausgewiesen: den vollen "vor Einsparungen" und einen um 5.000 Euro niedrigeren, die man schätzungsweise über einen Zeitraum von fünf Jahren an Benzinkosten sparen werde.
Die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs - eine Selbstkontroll-Institution der deutschen Wirtschaft - warf Tesla Irreführung potenzieller Interessenten und einen Verstoß gegen die Preisangabenverordnung vor. Die Berechnung sei willkürlich und intransparent, und auf jeden Fall könne eine solche "Einsparung" nicht vom Kaufpreis abgezogen werden, da der Kunden beim Erwerb den vollen Betrag bezahlen müsse.
Tesla entfernte den niedrigeren Preis, weist aber weiter auf ein Einsparpotenzial hin. Sowohl der Barpreis als auch die Höhe der Ratenzahlung waren am Montag mit dem Hinweis "vor Einsparungen" versehen, ein Link daneben führte zur Berechnung einer geschätzten Benzinkostenersparnis. Tesla geht dabei davon aus, dass ein durchschnittlicher Fahrer 20.000 Kilometer im Jahr zurücklege und 3.100 Euro für Benzin ausgebe.
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